Weihnachtscircus in Trier Manege frei für weitere fünf Jahre

Trier · Die Messeparkgesellschaft hat den Vertrag mit dem Trierer Weihnachtscircus kürzlich bis 2024 verlängert. Auch in diesem Jahr sind Wildtiere mit dabei.

 Adele Fame aus Frankreich gilt als eine der weltbesten Solo-Strapaten-Artistinnen. Beim Circusfestival in Latina, Italien, wurde sie mit dem Spezialpreis der Fachjury ausgezeichnet – auch in Trier ist sie mit dabei.

Adele Fame aus Frankreich gilt als eine der weltbesten Solo-Strapaten-Artistinnen. Beim Circusfestival in Latina, Italien, wurde sie mit dem Spezialpreis der Fachjury ausgezeichnet – auch in Trier ist sie mit dabei.

Foto: Weihnachtscircus Trier

Vor 250 Jahren, 1768, eröffnete der Engländer Philip Astley seine Reitschule in London. Es war kein normaler Reitbetrieb – Astley ließ seine Schüler in einer kreisrunden „Arena“ mit den Pferden traben und galoppieren. Rundherum gab es Sitzplätze für Zuschauer, damit diese die immer kunstvolleren Reitvorführungen bestaunen konnten – der moderne Zirkus war geboren.

Noch immer ist eine runde Manege mit 13 Metern Durchmesser das Zentrum eines Zirkus’ – auch beim Trierer Weihnachtscircus. „Zum 250. Jubiläum haben wir ein klassisches Programm auf die Beine gestellt“, berichtet Oliver Häberle, gelernter Clown und zuständig für die Pressearbeit des Trierer Weihnachtscircus.

Robano Kübler präsentiert eine Raubtiernummer mit vier Tigern – darunter zwei weiße. The Spindler Family, Silber-Gewinner des New-Generation-Circusfestivals von Monte Carlo, zeigen ein Pas de Deux zu Pferd und atemberaubende Akrobatik auf ihren Kaltblütern. Auch die furiose Airtrack-Nummer der Ken-Haki-Truppe wurde in Monte Carlo ausgezeichnet. Außerdem gibt’s eine Tierdressur mit Hauskatzen und Frettchen und auch eine Hundenummer, Luftartistik und natürlich Clowns.

Der erst kürzlich wieder im Trierer Stadtrat kontrovers geführten Diskussion über ein Wildtierverbot in Zirkussen (der TV berichtete) hält Häberle entgegen: „Unsere Außengehege sind weitaus größer, als die Leitlinien es vorschreiben, wir werden alljährlich streng vom Veterinäramt kontrolliert, den Tieren geht es gut bei uns.“

Das moderne schwarz-rote Zirkuszelt ist in den vergangenen Tagen bereits im Trierer Messepark aufgebaut worden. Rund 1500 Zuschauer haben in dem beheizten Zelt Platz. In einem kleinen Vorzelt ist ein altertümlicher Weihnachtsmarkt aufgebaut. Vor jeder Vorstellung stimmen Künstler und Mitarbeiter dort ihre Gäste auf das Programm ein.

Premiere feiert der Trierer Weihnachtscircus am Dienstag, 18. Dezember. „Die Abendvorstellung an diesem Tag ist schon ausverkauft“, sagt Häberle. Neben den Tiernummern gibt es bei der 2,5-stündigen Show Jonglage, Clowns und Artistik zu sehen.

Es ist das mittlerweile schon 14. Gastspiel des Trierer Weihnachtscircus in der Moselaue. Und die Tradition soll weitergehen: „2019 läuft unser Vertrag aus – aber wir haben den Antrag gestellt, ihn um zehn weitere Jahre zu verlängern“, sagt Häberle.

Vertragspartner der Romanza Circusproduction ist die Trierer Messe- und Veranstaltungsgesellschaft (MVG), eine gemeinsame Tochter der Stadt (70 Prozent) und der Stadtwerke Trier (30 Prozent). Die MVG ist für den Betrieb der städtischen Veranstaltungslokalitäten Arena, Messepark und Europahalle zuständig.

„Wir waren uns bei unserer jüngsten Aufsichtsratsitzung einig, dass wir den Vertrag nur um fünf Jahre verlängern können“, erklärt MVG-Chef Wolfgang Esser auf TV-Nachfrage. Nicht, weil man den Weihnachtscircus als Veranstalter im Messepark nicht schätze. „Nein, vielmehr gibt es einen formalen Grund: Der Vertrag der MVG über die Betreibung des Messeparks läuft auch nur noch fünf Jahre – darüber hinaus können wir bislang keine Verträge abschließen.“

Ein Verbot für Zirkusse, Wildtiere in der Manege zu präsentieren, gibt es bislang nicht. Die Trierer Grünen kämpfen im Trierer Stadtrat dafür zwar seit Jahren. Eine Kommune könne allerdings aus juristischer Sicht ein solches Verbot nicht aussprechen, betonte Ordnungsdezernent Thomas Schmitt auch in der jüngsten Stadtratssitzung wieder. Zuständig seien Bund oder Land.

„Wird es auf Landes- oder Bundesebene in den nächsten fünf Jahren tatsächlich ein Wildtierverbot für Zirkusse geben, dann könnte eine Sonderkündigungsklausel, die wir im Vertrag mit dem Weihnachtscircus vereinbart haben, wirksam werden“, sgt MVG-Chef Wolfgang Esser.

Der Trierer Weihnachtscircus gastiert vom 18. bis 30. Dezember im Messepark in den Moselauen. Familienvorstellung ist am Dienstag, 18. Dezember, um 15 Uhr. Die Abendvorstellung am 18. Dezember ist ausverkauft. Von Mittwoch, 19. Dezember, bis Samstag, 22. Dezember, und von Dienstag, 25. Dezember, bis Samstag, 29. Dezember, sind Vorstellungen jeweils um 15.30 Uhr und um 19.30 Uhr. Am Sonntag, 23. Dezember, und am Sonntag, 30. Dezember, gibt es Vorstellungen um 11 und um 15.30 Uhr.
Tickets gibt es im TV-Service-Center Trier (Neustraße 91, montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr), unter der TV-Tickethotline 0651/7199–996 sowie unter www.ticket.volksfreund.de

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