Trier will das Jugendtaxi bekannter machen

Seit einem halben Jahr können Jugendliche in Trier am Wochenende günstiger Taxi fahren. So soll verhindert werden, dass sie sich betrunken ans Steuer setzen. Ein Konzept, für das die Stadt jetzt noch mehr wirbt.

 Mit dieser Visitenkarte wirbt die Stadt für das Jugendtaxi. TV-Foto: Ursula Quickert

Mit dieser Visitenkarte wirbt die Stadt für das Jugendtaxi. TV-Foto: Ursula Quickert

Trier. (uq) Samstagabend, feiern in der Innenstadt. Für die Fahrt nach Hause müssen 16- bis 21-jährige Trierer seit Juni weniger tief in die Tasche greifen. Denn seitdem bezuschusst die Stadt die Taxifahrten am Wochenende und an Abenden vor Feiertagen mit zwei Euro je Fahrgast.

Das Konzept ist nicht neu: Schon vor einigen Jahren wurde es im Vulkaneifelkreis und im Kreis Bitburg-Prüm eingeführt, 2006 auch im Kreis Trier-Saarburg. Im Sommer zog die Stadt Trier nach. Seitdem haben hier rund 200 Mal junge Leute das Taxi angerufen. Im Kreis Trier-Saarburg waren es im gesamten Jahr 1705 Jugendliche - vor allem 17- und 18-Jährige. "Damit ist das Projekt sehr gut angelaufen", urteilt die Jugendschutzbeauftragte Christine Schmitz. Der beliebteste Tag ist der Samstag, gefolgt vom Freitag und Feiertagen.

Wichtigstes Ziel sei, die "klassischen Disco-Unfälle" zu vermeiden - junge Erwachsene mit Alkohol im Blut also davon abzuhalten, sich ans Steuer zu setzen. Oder zu verhindern, dass Jugendliche sich zu einem betrunkenen Fahrer ins Auto setzen. "Außerdem dient das Jugendtaxi gerade dem Schutz von Mädchen, die so sicher nach Hause kommen."

Etwas kritischer betrachtet Alice Franken, Chefin der Trierer Taxi-Zentrale, das Projekt. "Die meisten blicken nicht durch, wer wann das Jugendtaxi nutzen kann." Einige dachten, dass sie für die Fahrt nur zwei Euro zahlen müssten. Für die Fahrer sei die Abwicklung zudem etwas aufwendig: Er händigt den Jugendlichen ein Formular aus, das diese ausfüllen, und kontrolliert anschließend den Personalausweis. Das Taxi-Unternehmen kann sich die zwei Euro pro Fahrgast dann von der Stadt erstatten lassen.

Das Geld für diesen Zuschuss fließt aus dem städtischen Haushalt. Im Kreis Trier-Saarburg werden die Kosten komplett von der Kreissparkasse als Sponsor gedeckt. Um ein solches Modell wolle sich die Stadt nun, nach der Vorlaufzeit, auch bemühen, berichtet Schmitz.

Gehakt hat es nach Ansicht Frankens bisher an der Werbung. Das soll sich nun ändern: 1000 Visitenkarten, 35 000 sogenannte Jugendschutzkalender und 500 Plakate mit neuem Logo werden derzeit an Jugendeinrichtungen und Schulen verteilt.

Eine weitere Neuerung: Besitzer der Jugendleiter-Card, dem Ausweis für ehrenamtliche Mitarbeiter der Jugendarbeit, können jetzt unabhängig vom Alter das Jugendtaxi nutzen.

Das Angebot gilt für 16- bis 21-Jährige freitags, samstags und vor Feiertagen von 22 bis 6 Uhr. Teilnehmende Unternehmen: Taxizentrale Trier, Taxi Komm (Trier), Taxi Druckenmüller (Schweich), Moseltaxi Schuster (Leiwen), Mietwagen Kreusch (Neumagen-Dhron) und Taxi Römer (Hermeskeil).

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