Trier zum Tasten und Fühlen

Triers Straßen einmal mit den Fingern erwandern, die Höhenunterschiede zwischen Häusern, Dom und St. Gangolfskirche ertasten: Eine spannende Erfahrung nicht nur für Blinde und Sehbehinderte. Ab dem Frühjahr soll dies am Kornmarkt ein Bronze-Relief der Altstadt ermöglichen, nun wurde ein Modell vorgestellt.

 Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink, Oberbürgermeister Klaus Jensen mit der Schenkungsurkunde, Lions Club-Präsident Manfred May und der Activity-Beauftragte des LC vor dem Modell des Bronze-Reliefs. TV-Foto: Dorothee Quaré

Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink, Oberbürgermeister Klaus Jensen mit der Schenkungsurkunde, Lions Club-Präsident Manfred May und der Activity-Beauftragte des LC vor dem Modell des Bronze-Reliefs. TV-Foto: Dorothee Quaré

Trier. (DQ) "Trier zum Sehen, Fühlen und Begreifen" möchten die Kulturstiftung und der Lions Club Trier, der Ende Oktober sein 50-jähriges Bestehen feiern kann, Einheimischen und Besuchern präsentieren. Auf dem Kornmarkt soll ein maßstabsgetreues Bronze-Relief auf einem Granitblock den Blick auf die Altstadt von oben ermöglichen.

Erfahrener westfälischer Bildhauer arbeitet am Relief



In besonderer Weise richtet sich das Geschenk von Kulturstiftung und Lions Club an die blinden und sehbehinderten Mitbürger: "Wir möchten sie ihre Stadt fühlen lassen, deren Mauern sie bereits berührten, deren Dimensionen sie aber nie begreifen konnten", sagt Architekt Heinz Helmut Roth, "Kulturengel" bei der Kulturstiftung und Activity-Beauftragter des Lions Clubs. Gemeinsam mit Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink und Lions-Präsident Manfred May hat er am künftigen Standort symbolisch ein "Modell des Modells" an OB Klaus Jensen übergeben. "Leider kann ich das Geschenk nicht mitnehmen", scherzt dieser: "Nur eine Kran-Firma wird den Granitblock versetzen können." Auf diesem befindet sich nun eine Abbildung des späteren Bronze-Reliefs, das im Frühjahr installiert werden soll. Es wird gestaltet von dem westfälischen Bildhauer Egbert Broerken, der bereits Bronze-Reliefs von München, Köln und Münster geschaffen hat. Das Trierer Relief soll einen Großteil der Altstadt zeigen: Etwa von der Porta bis zum Kurfürstlichen Palais und von der Ostallee bis zur Höhe der Zuckerbergstraße.

"Trier wird in einer ganz neuen Dimension erlebbar"



Texte in normaler und Blindenschrift liefern Informationen zu Bürgerhäusern, Kirchen, Straßen und Plätzen. "In anderen Städten stoßen derartige Bronze-Reliefs bereits auf große Resonanz", berichtet Roth. "Dies ist ein Geschenk an alle Triererinnen und Trierer", freut sich OB Klaus Jensen. "Fixpunkte in der Stadt werden fühlbar, Trier wird in einer ganz neuen Dimension erlebbar."

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