Trierer Beatfestival: Oldies spielen Oldies

Rund 90 Jahre Rock stehen am Freitag, 1. April, um 20 Uhr beim Trierer Beatfestival auf der Bühne in der Tufa. Die drei Kultbands Hat Boys, Ferry Band und Rustlers, deren musikalische Wurzeln in die 60er Jahre zurückreichen, wollen es vor dem Erreichen des Rentenalters noch einmal wissen. Special Guest ist Bluessängerin Lily Remy.

 Rock'n'Roll in der Stimme und im Blut: Die Hat-Boys (von links) Theo Kugel, Sänger Werner Hertz und Heinz Oberbillig am Saxofon eröffnen das Trierer Beatfestival in der Tufa. TV-Foto: Archiv/Mechthild Schneiders

Rock'n'Roll in der Stimme und im Blut: Die Hat-Boys (von links) Theo Kugel, Sänger Werner Hertz und Heinz Oberbillig am Saxofon eröffnen das Trierer Beatfestival in der Tufa. TV-Foto: Archiv/Mechthild Schneiders

Trier. "Ob ich bei den Hat Boys war oder bei den Rustlers - seit zehn Jahren höre ich: Man müsste mal was zusammen machen', aber keiner hat sich bisher gekümmert", sagt Herbert Kohr. Und so hat der Schlagzeuger der Ferry Band die Sache selbst in die Hände genommen und ist im Oktober in die Tufa gegangen. Das Ziel: ein Beatfestival mit seinen Wunschformationen, sprich, außer seiner eigenen Band - sie besteht seit 33 Jahren in gleicher Besetzung - die Hat Boys und die Rustlers. Allen ist eines gemeinsam: die Liebe zum Rock und Beat der 50er bis 70er Jahre.

Der einzige Termin, der vor der Sommerpause an einem Freitag noch frei war, war der 1. April (Beginn 20 Uhr). Und obwohl ihm viele Freunde davon abgeraten haben, kurz nach seiner Knie-OP ein so großes Konzert zu stemmen, ist er optimistisch. Denn: "Wann hätte ich die sonst alle zusammenbekommen?" Denn jede der drei Bands sei gut gebucht. So habe die Ferry Band rund zehn Auftritte im Jahr, Hat Boys und Rustlers spielten noch öfter.

Das Beatfestival knüpft, so Kohr, an eine alte Tradition an. "1967 war das letzte Festival im Apollo, dem großen Kino in der Saarstraße", sagt der 64-Jährige. "Da habe ich mit den Pied Pipers den ersten Platz gemacht. Die Goldmedaille mit der Porta drauf habe ich heute noch." Damals hätten elf Bands um Punkte und gegeneinander gekämpft. "Das wollen wir diesmal nicht machen; wir spielen nur zur Freude des Publikums." Mehr als drei Stunden Rock- und Beatmusik, verspricht Kohr.

Den Anfang machen die Hat Boys. Die Band rund um Manfred Lauter ist mit 14 Jahren die jüngste und hat auch neuere Stücke im Repertoire. Rockmusik, ausnahmslos aus den 50er und 60er Jahren, spielt die Ferry Band, bevor die Rustlers - sie existieren seit den 60ern, in der jetzigen Besetzung spielen sie seit Ende 2008 - unter anderem Rolling-Stones-Hits präsentieren. Als Special Guest hat sich Bluessängerin Lily Remy angekündigt, die einzige Frau im rein männlich besetzten Lineup. Und als Höhepunkt spielen im "Finale Furioso" alle 15 Musiker gemeinsam Rockklassiker.

"Unser Ziel ist es, Spaß zu haben und zum Schluss die gemeinsame Verbeugung zu machen", sagt Kohr und deutet eine Verneigung an. "Wenn der Applaus länger als 90 Sekunden dauert, wollen wir das mit anderen Bands im kommenden Jahr noch einmal machen", verspricht er. Doch erst mal fiebert er dem Freitag entgegen: "Wir sind alle heiß darauf!"

Tickets für das Beatfestival am Freitag gibt es in den TV-Service-Centern in Trier, Bitburg und Wittlich.

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