Forschung Biogeografen erforschen Salamanderfresser-Pilz

Trier · Ursachen und Maßnahmen gegen das Massensterben der Amphibien werden untersucht. Auch die Eifel ist betroffen.

 Feuersalamander sind gefährdet. Die Uni Trier forscht, wie das geändert werden kann.

Feuersalamander sind gefährdet. Die Uni Trier forscht, wie das geändert werden kann.

Foto: Rainer Neubert

Wissenschaftler der Universität Trier erforschen in einem neuen Projekt die Ausbreitung des „Salamanderfresser-Pilzes“ Bsal in Deutschland. Er gilt als Ursache von Massensterben bei Feuersalamandern und Molchen. Gemeinsam mit Kollegen der Technischen Universität Braunschweig sowie den Biologischen Stationen der Städteregion Aachen und des Kreises Düren arbeiten die Trierer Biogeografen auch an Maßnahmen zur Eindämmung des Pilzes. Das Verbundprojekt wird für drei Jahre vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) gefördert.

„Das neue Projekt ist aus mehrfacher Hinsicht ein besonders wichtiges“, erklärt BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel. „Der Feuersalamander ist eine Art, für die wir in Deutschland eine besondere nationale Verantwortung haben. Außerdem gefährdet ein Ausbreiten des Pilzes in Deutschland nicht nur den Feuersalamander, sondern der Pilz infiziert auch andere Molch- und Salamanderarten. Solche Arten spielen eine wichtige Rolle in unseren Ökosystemen. Somit könnte durch Bsal die grundlegende Funktionsfähigkeit ganzer Ökosysteme beeinträchtigt werden.“

Nach dem Massensterben von Feuersalamandern in den Niederlanden und Belgien wurde Bsal mittlerweile auch bei Molchen und Feuersalamandern in der Eifel nachgewiesen. Die Abkürzung „Bsal“ steht für den wissenschaftlichen Namen des Erregers Batrachochytrium salamandrivorans. Dieser als „Salamanderfresser“ bekannte Hautpilz wurde vor wenigen Jahren in den Niederlanden entdeckt.

An der Universität Trier sind Stefan Lötters, Michael Veith und Norman Wagner an dem Projekt beteiligt. Sie ermitteln Grundlagendaten, wo der Pilz verbreitet ist und mit welcher Geschwindigkeit er sich ausbreitet. Gerade in Rheinland-Pfalz mit einer 20 Jahre alten Roten Liste der Amphibien und Reptilien fehlen Basisdaten zur Verbreitung der Wirtsarten und damit auch zum Erlöschen von Populationen. Die Forscher der Universität Trier schätzen die Bedrohungslage als sehr ernst ein.

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