Trierer Bischof schlägt Synode Themen vor - auch Kritik

Trier · Die Zukunft der Pfarrei, neue Formen für den Gottesdienst und die Rolle der Frau in der Kirche - darüber will Bischof Ackermann auf der Synode diskutieren. Manchen Mitgliedern geht das nicht weit genug.

Triers Bischof Stephan Ackermann hat der ersten katholischen Synode in Deutschland seit mehr als 20 Jahren seine Themen zur Beratung vorgelegt. „Es sind die Themen, die uns alle immer wieder umtreiben und auf den Nägeln brennen“, sagte Ackermann am Donnerstag bei der zweiten Vollversammlung der Synode im Bistum Trier. Zu den neun Kernpunkten gehören „Die Zukunft der Pfarrei“, „Der Sonntag und die Gestaltung des Sonntagsgottesdienstes“ und „Die Entwicklung der Rätestruktur“. Auch neue Formen gottesdienstlicher Feiern und die Rolle der Frau in der Kirche stehen auf der Liste.

Bei dem zweiten Treffen der Synode bis Samstag wollen die rund 280 Mitglieder Sachkommissionen gründen und mit der inhaltlichen Arbeit beginnen. Bis Ende 2015 sollen die Laien und Geistlichen über die Zukunft der Trierer Kirche im dritten Jahrtausend beraten und Antworten auf die Fragen des Bischofs finden. „Ich bitte um entsprechende Hilfe“, sagte Ackermann bei der Vorstellung der Themen.

In einer ersten Debatte gab es nach Angaben des Bistums „auch kritische Rückmeldungen“ zum Themenkatalog des Bischofs. Synodale bemängelten fehlenden Mut bei der Auswahl. „Es geht heiß her“, bestätigte das Bistum im Kurznachrichtendienst Twitter. „Ich habe keine umfassende Vision für die Kirche. Ich sehe einzelne Dinge“, sagte Ackermann.

Die Synode hatte im Dezember 2013 begonnen. Die letzte Synode in der deutschen katholischen Kirche gab es 1990 in Augsburg, die in Trier liegt fast 60 Jahre zurück. Das Bistum Trier zählt knapp 1,5 Millionen Katholiken in Rheinland-Pfalz und im Saarland.

„Die Themen habe ich mir nicht allein ausgedacht“, sagte der Bischof. Er habe sie nach vielfältigen Rückmeldungen von Menschen aus dem Bistum erarbeitet. Die bis Ende 2015 erarbeiteten Empfehlungen werden dann Bischof Ackermann zur Umsetzung vorgelegt.

Ein Dokument zu prägenden aktuellen Entwicklungen („Zeichen der Zeit“), das Mitglieder der Synode erarbeitet hatten, wurde von der Synode nicht als verbindliches Papier beschlossen. Dazu gebe es noch „zu viel Diskussionsbedarf“. Das Dokument sei aber eine „wertvolle Arbeitsgrundlage“. Weitere Vollversammlungen sind für Oktober im Saarland sowie 2015 im Raum Koblenz und in Trier geplant.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort