Trierer, die ihre Stadt voranbringen

Trier · Den Bürgerpreis für ehrenamtliches Engagement 2013 der Stadt Trier erhalten die Initiative Pro Pfalzel, der Regionalverband Trier der Initiative Autismus Mosel-Eifel-Hunsrück sowie der Vollblut-Skater Axel Reichertz für sein Engagement in der Trierer Skaterszene. Oberbürgermeister Klaus Jensen würdigt die Preisträger, die durch ihre Ziele die Stadt voranbringen.

 Bürgerempfang in den Viehmarktthermen: Für außergewöhnliches Engagement winkt der Ehrenamtspreis der Stadt. TV-Foto: Friedemann Vetter

Bürgerempfang in den Viehmarktthermen: Für außergewöhnliches Engagement winkt der Ehrenamtspreis der Stadt. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier. Es sei der Jury nicht leicht gefallen, drei Gewinner unter den vielen Bürgern auszuwählen, die in Trier Außerordentliches in ihrem Ehrenamt leisten, sagte Oberbürgermeister Klaus Jensen bei der Verleihung des Bürgerpreises 2013 zwischen den alten römischen Gemäuern der Viehmarktthermen in Trier. In seiner Rede zur Lage der Stadt stellte Jensen fest: "Trier ist deshalb heute so eine lebenswerte Stadt, weil es hier so ein außerordentliches bürgerschaftliches Engagement gibt."
Die drei Preisträger des Bürgerpreises 2013 - die Initiative Pro Pfalzel, der Regionalverband Trier der Organisation Autismus Mosel-Eifel-Hunsrück und der in der Jugend- und Skaterszene engagierte Trierer Axel Reichertz - seien als Stellvertreter für die Menschen ausgewählt worden, die etwas Kulturelles und Soziales in Trier leisten. "Mit der Würdigung der Einzelnen sollen sich aber zugleich alle Ehrenamtler der Stadt angesprochen fühlen, da sie durch ihre Ziele ebenfalls Trier nach vorne bringen und dafür verantwortlich sind, dass es uns so gutgeht."
Als Jensen den Preisträger Horst Görgen, Vorsitzenden der Initiative Pro Pfalzel, auf die Bühne bat und Pfalzel dabei scherzhaft das "schönste Dorf Triers" nannte, verwandelte Görgen die Steilvorlage und bedankte sich im Namen der "ehemals eigenständigen Stadt Pfalzel". Dazu fiel Jensen ein, dass ihm ein über 100-jähriger Bürger einmal auf die Frage, ob er aus Trier käme geantwortet habe: "Nein, ich komme aus Kürenz." Die 400 Gäste des Abends amüsierten sich ebenso, als Jensen ihnen offenbarte, dass seine schwere Oberbürgermeisterkette mit Medaille im Laufe des Abends zu einer unerträglichen Last würde.
Trotz der guten Laune, die auf der Veranstaltung herrschte, wurden die zahlreichen gemeinnützigen Projekte (siehe Extra) der Initiative Pro Pfalzel ernst genommen und mit dem 1000 Euro dotierten Ehrenbürgerpreis gewürdigt.
3000 Euro Preisgeld


Auch Brigitte Pfeiffer-Jung konnte sich mit dem Bürgerpreis der Stadt über eine Anerkennung ihrer sozialen Bemühungen freuen. Bereits 1989 hat sie mit einer Elterninitiative den Grundstein für den heutigen Regionalverband Trier der Selbsthilfegruppe Autismus Mosel-Hunsrück-gelegt, dessen Vorsitz sie bis heute innehat.
Im Namen der Stadt würdigte Jensen auch die Leistungen des Trierer Skaters Axel Reichertz, ohne dessen Einsatz es Einrichtungen wie den Skatepark auf dem Petrisberg oder die Skatehalle in der Aachener Straße nicht geben würde.
Zum Schluss appellierte Oberbürgermeister Jensen an alle Trier er, sich weiterhin selbstverantwortlich für die Entwicklung der Stadt einzusetzen.
Die Sparkasse erklärte sich in diesem Jahr bereit, das Preisgeld in Höhe von 3000 Euro zu stiften.Extra

Initiative Pro Pfalzel: "Wir packen viele Sachen an, die die Stadtverwaltung liegenlässt." So beschreibt Vorsitzender Horst Görgen die Agenda der im Jahr 2006 gegründeten Initiative Pro Pfalzel. Der Verein Initiative Pro Pfalzel hat die Gestaltung des Stadtteils durch mittlerweile 21 Aktionen vorangetrieben. Die 75 Mitglieder haben bereits mit vielen Verschönerungsaktionen wie mit der Ortskern- und Spielplatzsanierung oder dem Bau von Sitzgruppen am Moselufer von sich reden gemacht. Das Preisgeld möchte der Verein in sein aktuelles Projekt, die Instandsetzung einer alten Schmiede zu einem Museum, investieren. Autismus Mosel-Eifel-Hunsrück, Regionalverband Trier: "Als die Ärzte vor rund 30 Jahren bei meinem Sohn Autismus diagnostiziert haben, gab es in Trier nichts und niemanden, der einem hätte helfen können. Ich habe damals im Volksfreund eine Anzeige geschaltet, um mit anderen Betroffenen eine Selbsthilfegruppe für Eltern zu gründen", erinnert sich Brigitte Pfeiffer-Jung vom Verein Autismus Mosel-Eifel-Hunsrück, Regionalverband Trier. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, Maßnahmen zu fördern, die eine Hilfe für autistische Menschen darstellen. Er hat in Trier ein Autismus Therapiezentrum aus dem Boden gestampft, das Menschen mit Autismus, aber auch Angehörigen und Betreuern Hilfestellung bietet. Vollblut-Skater Axel Reichertz Als einzige Einzelperson mit dem Bürgerpreis der Stadt Trier 2013 gewürdigt wurde Axel Reichertz, Ziehvater der Trierer Skateboard-Szene und Gründer der viel diskutierten Skatehalle "Projekt X". Reichertz kämpfte in der Vergangenheit besonders hart und mit viel persönlichem Engagement für den Erhalt des Skate- und Jugendzentrums Projekt X, dessen Verbleib in der Aachener Straße bislang nur bis Ende des Jahres gesichert ist. Vom Podium aus mahnte Axel Reichertz die verantwortlichen Politiker in Verwaltung und Stadtrat, sich für den Erhalt des Standorts in der Aachener Straße 65 starkzumachen. cmo

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