Trier. (cofi) Die Trierer Gästeführer haben einen Tag lang blau gemacht. Und dabei aber gearbeitet. Denn sie haben "als Geschenk an die Einheimischen", wie Christine Stolpe sagt, fünf Thementouren erstellt, die sie am Weltgästeführertag kostenlos angeboten haben. "Wir wollen unseren Berufsstand bekannter machen", sagt Claudia Kuhnen, Vorsitzende des Vereins der Gästeführer/-innen in Stadt und Region Trier (VGT). Das Angebot haben die Trierer angenommen. Zwischen 20 und 30 an Trierer Historie Interessierte waren bei jeder der Thementouren, die jeweils im Doppelpack angeboten wurden, dabei.

"Ich bin ein neugieriger Mensch, und es reizt mich, immer wieder etwas Neues zu erfahren. Deshalb gehe ich auch oft bei den Trier-für-Treverer-Führungen mit, und auch dieses Angebot der Gästeführer gefällt mir", sagt Inge Röhrig. Sie macht sich eifrig Notizen, als etwa Elke Hermsdorf-Hubertz im Dom über die Werke von Giovanni Rossi, Klaus Balke und Ferdinand Gehr berichtet oder Stephan Thehos die Zeitentür zurück in die Zeiten von Färbern, Webern und Tuchhändlern zwischen Weberbach, Tuchfabrik und Blauer Hand öffnet.

"Wir sind zufrieden mit der Resonanz. Zwar waren weniger Menschen da als im Rekordjahr 2009, aber das sind tolle Zahlen für uns", sagt Kuhnen. Auch Gästeführerkollegen haben sich angeschlossen, denn "auch wir können bei diesen Spezialführungen immer wieder etwas Neues erfahren", sagt Christine Stolpe. Die vielfältigen Assoziationen zur Farbe Blau - als Freiheitsfarbe in der französischen Trikolore, als Synonym für den Adelsstand (blaues Blut), als Farbe des Himmels, ihre Bedeutung in der Malerei, Kunstgeschichte und der Färberei sowie Geschichten von Blauschiefer und blauem Spätburgunder - auf kreative Weise haben die Gästeführer abseits der eingetretenen Wege den Trierern ein blaues Wunder beschert.