Trierer FDP will Abgeordnete im Landtag

Mit der 36-jährigen Silke Reinert will die Trierer FDP nach der Landtagswahl 2011 wieder im Mainzer Parlament vertreten sein. Die Diplom-Betriebswirtin setzte sich bei der Nominierung für den Wahlkreis 25 gegen ihre Mitbewerber Tobias Schneider und Felix Brand durch (der TV berichtete).

Trier. Seit dem Rückzug von Stefanie Lejeune zum 1. September 2009 aus dem rheinland-pfälzischen Landtag hat der FDP-Kreisverband Trier dort keine Abgeordnete mehr. Um das zu ändern, wollten gleich drei Bewerber Direktkandidat bei der Wahl 2011 werden.

Bei der Wahlkreismitgliederversammlung im Hotel Deutscher Hof versuchte Felix Brand mit den Schwerpunkten Bildung, Familie und Haushalt zu punkten. "Ich bin bodenständig und möchte die liberalen Grundwerte besser zum Ausdruck bringen", sagte der 45-jährige Polizeibeamte, der im Februar für Thomas Egger in den Trierer Stadtrat nachrückte.

Silke Reinert will sich vor allem den finanz- und wirtschaftspolitischen Themen widmen. Kommunen könnten durch Zusammenarbeit sparen. Die grenzüberschreitende Infrastruktur müsse ausgebaut werden, forderte Reinert.

"Wir sollten einen sehr offensiven und geschlossenen Kurs verfolgen, um das Vertrauen der Wähler zu gewinnen", formulierte Tobias Schneider sein Rezept. "Bei der SPD-Landesregierung macht sich die Arroganz der Macht breit." Der 25-jährige Student der Politik- und Rechtswissenschaften setzt auf intelligentes Sparen statt des Rasenmäherprinzips, auf den Moselaufstieg und die Nordumfahrung sowie den Schwerpunkt Schul- und Hochschulpolitik. Schneider ist Bezirks- und Kreisvorsitzender der Jungen Liberalen (Julis).

Am liebsten eine Koalition mit der CDU



Die Mitglieder prüften die Kandidaten mit gezielten Nachfragen auf Herz und Nieren. Als möglicher Koalitionspartner auf Landesebene wäre allen drei Bewerbern die CDU am liebsten. Reinert und Schneider ergänzten, die sozial-liberale Koalition bis 2006 habe gut gearbeitet.

Im ersten Wahlgang bekam kein Kandidat die notwendige absolute Mehrheit der Stimmen: Schneider 14, Reinert elf, Brand acht. Bei der Stichwahl siegte Reinert bei einer Enthaltung mit 18:14 Stimmen gegen Schneider. Sie wird damit als FDP-Direktkandidatin im Wahlkreis 25 antreten (Stadt Trier ohne Biewer, Pfalzel, Ehrang und Ruwer). Im Fall ihrer Wahl in den Landtag will Reinert ihre Anstellung bei einer Bank in Luxemburg aufgeben. Ihr Stadtratsmandat in Trier möchte die stellvertretende Kreisvorsitzende jedoch möglichst weiter ausüben.

Kreisvorsitzender Thomas Egger appellierte an die Delegierten beim Bezirksparteitag am 19. Juni, dort für einen möglichst günstigen Platz Reinerts auf der FDP-Bezirksliste zu kämpfen.

Als Ersatzkandidat für den Wahlkreis nominierten die Mitglieder Felix Brand. Bei 32 abgegebenen Stimmen und nur einem Bewerber gab es 22 Ja-Stimmen, drei Nein-Stimmen, zwei Enthaltungen und fünf ungültige Stimmen.

EXTRA Vorstandswahlen des FDP-Kreisverbands Trier: Philipp Czap ist zum neuen Schatzmeister des FDP-Kreisverbands Trier gewählt worden. Für den bisherigen Beisitzer stimmten 29 Mitglieder, zwei sprachen sich gegen ihn aus. Der 29-Jährige promoviert derzeit an der Uni Trier im Fach Volkswirtschaftslehre. Eine längere Diskussion entzündete sich an der Frage, ob die Zahl der Beisitzer im Vorstand angesichts zweier Bewerber von sechs auf sieben oder acht erweitert werden sollte. Diese Anträge fanden letztlich keine Mehrheit. Annette Bußmann setzte sich im zweiten Wahlgang mit 16:13 Stimmen gegen Martin Heuskel durch. Die 23-jährige neue Beisitzerin studiert Politik und Romanistik. (cus)

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