Trierer Gastwirte vermissen Showstart und Circus Maximus

Trier · Keine quietschenden Reifen auf der Simeonstraße und keine dröhnenden Motoren an der Porta Nigra. In diesem Jahr gab es bei der ADAC-Deutschland-Rallye keinen Showstart in der City und auch keinen Innenstadtrundkurs. Was sagen Gastronomen und Anwohner dazu? Der TV hat am Wochenende vor Ort nachgefragt.

Trier. Für Harald Schenk ist es ein äußerst entspanntes Wochenende gewesen. Dabei hätte er es gerne etwas stressiger gehabt, genau so wie in den vergangenen Jahren. Denn Schenk ist Wirt im Bistro "täglich" in der Simeonstraße, direkt an der Porta Nigra. Bis 2012 machte die ADAC-Rallye mit ihrem Showstart am Donnerstag und dem Circus-Maximus-Rundkurs durch die Innenstadt direkt vor seinem Bistro Station. "Die Gäste hatten hier bei mir echte Vip-Plätze, sie hatten eine optimale Sicht", erinnert sich Schenk. Für die Rallye-Tage habe er sogar eine spezielle Speisekarte erstellt. "Das habe ich in diesem Jahr natürlich nicht mehr gemacht."
Denn am Wochenende gab es weder Showstart noch Circus-Maximus an der Porta - für Schenk bedeutet das ein dickes Minus. "Beim Showstart 2012 war bei mir draußen kein Platz mehr frei", berichtet der Gastwirt. In diesem Jahr dagegen sei am Donnerstag nichts los gewesen. "Am gesamten Wochenende werden sich die Einbußen für mich auf 5000 Euro belaufen." Er glaube nicht, dass es den Showstart sowie den Innenstadt-Rundkurs im kommenden Jahr wieder in Trier geben werde: "Diese Entwicklung ist für die gesamte Stadt sehr schade."
Genau das findet auch Sonja Seffern. Sie arbeitet im Restaurant Theo.Sie klagt: "Wir hatten in den vergangenen Jahren immer viele Rallye-Teams hier zu Gast, die bleiben natürlich weg." Die Vorbestellungen seien in diesem Jahr deutlich zurückgegangen. "Nur für den Rallye-Sonntag haben sich ein paar Teams angekündigt." Neben einem Rahmenprogramm mit Musik, Motorrad stunts sowie einer Präsentation alter Rallyewagen stand am Sonntag die Rallye-Siegerehrung vor der Porta Nigra auf dem Programm. Auf quietschende Reifen und heulende Motoren mussten die Zuschauer jedoch verzichten.
Eine Anwohnerin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, blickt zwiegespalten auf das veränderte Rallyeprogramm. "Aus wirtschaftlicher Sicht ist es natürlich ein großer Verlust für Trier, da viele Zuschauer am Donnerstag und Sonntag nicht mehr in die Stadt kommen", findet sie. Doch das Ganze habe auch eine positive Seite: "Den Lärm und den Gestank, den die Wagen bei ihren Touren durch die Innenstadt verbreitet haben, vermisse ich in diesem Jahr ganz sicher nicht - das war schon immer sehr anstrengend."mfr
Das komplette Rallye-Wochenende finden Sie auf den Seiten 17 und 21.

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