Trierer Grillverbot wackelt

Trier · Auch wenn der Dezernatsausschuss IV am Mittwochabend trotz langer Diskussion keine definitive Entscheidung getroffen hat, ist ein Grundtenor deutlich geworden: Eine Aufhebung des aktuell geltenden Grillverbots wird immer wahrscheinlicher.

Trier. Die rheinland-pfälzische Gemeindeordnung ist knallhart: Wenn die Diskussion in einem Ausschuss eine inhaltliche Vorbereitung des noch ausstehenden Beschlusses im Stadtrat ist, dann muss der Ausschuss die Öffentlichkeit ausschließen - auch wenn es dabei um ein derart heißes Thema wie das öffentliche Grillen in Trier geht.
Lange und intensiv debattierten die Fraktionen am Mittwochabend, erreichten dabei aber noch keinen definitiven Konsens. "Es gab keinen Beschluss", bestätigt Hans-Günther Lanfer vom Trierer Presseamt. Dennoch steht nach TV-Informationen mittlerweile eine klare Mehrheit hinter einer Aufhebung des momentan noch geltenden Grillverbots. Ob es spezielle Grillplätze im Stadtbereich geben wird (der TV berichtete), bleibt offen.
Die heiße öffentliche Diskussion und das aktuell herrliche Wetter haben indes bereits konkrete Folgen. Obwohl das allgemeine Grillverbot im öffentlichen Raum zurzeit noch besteht, haben Einzelne die Debatten offenbar missverstanden und die Grillsaison auch an Stellen eröffnet, die dafür weder geeignet noch vorgesehen sind. "Wir mussten schon eingreifen", meldet Horst Görgen, Vorsitzender der Initiative Pro Pfalzel. Um allen Missverständnissen zu begegnen, stellt die Stadtverwaltung klar: Es gibt keine Pläne und Vorschläge, Pfalzel in die Liste der Kandidaten für öffentliche Grillplätze aufzunehmen. Und selbst wenn es diese geben würde: Noch ist eine solche Liste lediglich eine Option unter mehreren.
Zusammen mit den Ortsbeiräten hat die Stadtverwaltung 16 mögliche Standorte für öffentliche Grillplätze erarbeitet. Die meisten davon liegen an den Moselufern zwischen dem Jugendrastplatz in Ehrang und dem Messepark (der TV berichtete). Weitere mögliche Grillplätze sieht die Verwaltung im Bereich Mariahof.
Doch möglicherweise ist diese Liste bereits Makulatur, und die Stadt geht einen anderen Weg. Der Stadtrat wird am kommenden Dienstag öffentlich beraten, wie er sich die Sache vorstellt. Die Basis dieses aktuellen Tagesordnungspunkts ist ein Antrag der CDU (siehe Extra). jp
Extra

Die CDU wird in der Stadtratssitzung am kommenden Dienstag den Antrag einbringen, die geltende Grünanlagen- und Spielflächensatzung zu ändern. Das absolute Grillverbot wollen die Christdemokraten aufheben und einen neuen Paragrafen sieben in die Satzung einfügen. Dieser besagt: "Grillen ist auf öffentlichen Grünflächen im Rahmen der Bestimmungen des Landes-Immissionsschutzgesetzes Rheinland-Pfalz erlaubt, soweit für andere Personen oder die Umgebung Brandgefahren oder erhebliche Belästigungen durch Rauch, Geruch oder Flugasche nicht zu befürchten sind." Auf Spielwiesen, Hundefreilaufflächen, Zierflächen und in Parks mit Bäumen soll Grillen verboten bleiben, im Palastgarten sollen spezielle Plätze eingerichtet werden. Wichtig: Wer grillt, muss das Feuer restlos löschen und sowohl Asche als auch Abfälle beseitigen. jp

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