Trierer Hafen: Schadstoffbericht liegt vor

Eine Umwelt-Spezialeinheit des Landes hat im Januar die Schadstoffbelastungen im Trierer Hafen analysiert und nach deren Quellen gefahndet. Der Abschlussbericht liegt seit Mittwoch vor.

Trier. Dieser Bericht wird die Firmen nennen, die als Verursacher der vom Landesumweltamt im Hafengebiet gemessenen zu hohen Schwermetallwerte infrage kommen. Doch noch hält das Land dieses brisante Papier zurück. "Die Ergebnisse müssen zuerst mit den betroffenen Firmen besprochen werden", sagt Sandra Hansen-Spurzem, Sprecherin der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord. Das soll in der kommenden Woche geschehen. "Erst danach werden wir die Ergebnisse öffentlich machen."

Die Nachbarschaft zwischen der Schwerindustrie im Trierer Hafen und den Wohngebieten in Pfalzel, Ruwer und Biewer wird seit Jahren durch Schadstoffemissionen belastet. Die Anwohner seien aktuell nicht gefährdet, meldete das Land bereits im Frühjahr. Messungen des Landesumweltamts in der Hermeskeiler Straße (Ruwer), der Rothildisstraße (Pfalzel) und der Kenner Lay haben ergeben, dass die Luftverunreinigungen durch Schwermetall-Schwebstaub deutlich unter den Grenzwerten der europäischen Luftqualitätsrichtlinie liegen. Doch im Hafengebiet selbst seien die Schwermetall-Niederschläge zu hoch. Die Arbeitnehmer im Industriegebiet müssen sich dennoch keine Sorgen machen, die Niederschläge seien keine Gefahr für ihre Gesundheit.

Auch wenn die Emissionen keine direkte Gefahr für die im Hafen arbeitenden Menschen sind, müssen ihre Quellen gefunden und abgestellt werden. Das Suchen und Finden ist die Aufgabe der Zentralen Expertengruppe Umweltschutz (Zeus), eine mit Ingenieuren und Naturwissenschaftlern besetzte Stabsstelle des Landesumweltamts, die landesweit jede denkbare umwelt spezifische Problematik ins Visier nehmen kann.

Unternehmen arbeiten Emissionsverringerung



Zeus hat bereits 2006 im Trie rer Hafen nach Schadstoffquellen gefahndet (der TV berichtete mehrfach). Das Ergebnis war eindeutig: Hauptsächlich verantwortlich für die hohen Schwermetall-Konzentrationen in Luft und Boden waren das Trierer Stahlwerk (TSW) und die Theo Steil GmbH. Beide Firmen haben seitdem daran gearbeitet, die Emissionen zu verringern. Vor allem das Trierer Stahlwerk hat eine zweistellige Millionensumme in eine Modernisierung seiner Produktion investiert.

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