Bildung Trierer Hochschulpräsident gibt sein Amt ab

Trier · Norbert Kuhn tritt die zweite Amtszeit nicht an. Im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund hat er die Gründe dafür verraten.

Trierer Hochschulpräsident zieht sich zurück
Foto: Hochschule Trier

In den vergangenen fünf Jahren hat Norbert Kuhn die Geschicke der Hochschule Trier als Präsident gelenkt. Nun hat der 61-Jährige im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund mitgeteilt, dass er die zweite Amtszeit nicht antreten wird. „Über den Sommer ist bei mir die Entscheidung gereift, dass ich mich wieder stärker der Forschung und der Betreuung meiner Doktoranden widmen will. Natürlich hoffe ich auch auf mehr Zeit mit meiner Familie.“

Der Informatikprofessor war im Juni vom Senat der Hochschule für eine weitere Amtszeit bestätigt worden, die am 1. April 2019 beginnen sollte. Zwei Trauerfälle in der Familie hätten ihn wenig später nachdenklich gemacht. „Das Amt hat mich immer sehr ausgefüllt“, sagt er. „In Zukunft werde ich wieder meine Professur im Bereich Umweltplanung und -technik am Umweltcampus Birkenfeld wahrnehmen. Ich kann mich dort wieder stärker um meinen Schwerpunkt im Bereich künstliche Intelligenz kümmern.“ Kuhn lebt mit seiner Frau in Homburg, was im Vergleich zu Trier deutlich näher an Birkenfeld liegt. Seine beiden erwachsenen Kinder seien häufiger Gäste im Elternhaus.

Bis zum Ende seiner Amtszeit am 31. März wird er die Geschäfte der Hochschule führen. Danach übernehmen Vizepräsidentin Gisela Sparmann und Vizepräsident Marc Regier gemeinsam vertretungsweise diese Funktion, bis voraussichtlich zum 1. Oktober die Amtszeit Führungsposition wieder besetzt wird. Eine bundesweite Ausschreibung erfolgt in diesen Tagen.

1995 wurde Norbert Kuhn als Professor für Informatik an die Fachhochschule Trier berufen. 1998 wechselte er an den damals neu gegründeten Standort Umwelt-Campus Birkenfeld. Seit 2009 war er Vizepräsident der Hochschule und übernahm 2013 das Amt des Präsidenten von seinem Vorgänger Jörg Wallmeier, der aus Altersgründen aus dem Amt geschieden ist. Seine Aufgabe habe er darin gesehen, das praxisorientierte Lehrprofil und die anwendungsorientierte Forschung zu stärken, die internationale Ausrichtung der Hochschule weiterzuentwickeln und damit das Angebot an akademischen Fachkräften in der Region zu sichern. „Ich glaube, wir haben in den vergangenen Jahren die Wahrnehmung der Hochschule Trier nach außen stark verbessert“, ist Kuhn überzeugt. Geprägt waren diese fünf Jahre zudem von umfassenden Bauaktivitäten an den Standorten der Hochschule auf dem Campus Schneidershof, in der Stadt Trier und in Birkenfeld.

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