Trierer Jugendparlament macht sich an die Arbeit

Trier · Premiere im altehrwürdigen Rathaussaal: Am Freitagabend ist dort Triers erste Jugendvertretung zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammengekommen. Wichtigste Ergebnisse: Der 16-jährige Louis-Philipp Lang leitet das Gremium, das sich den Namen Trierer Jugendparlament gab.

Trier. Es schien fast so, als herrsche auf den Besucherplätzen das größere Premierenfieber. Dort saßen viele Eltern, Geschwister, Freunde und Schulkameraden der 21 Jugendlichen, die ganz vorn an Stadtratsbänken Platz genommen hatten, um ein neues Kapitel in der Trierer Kommunalpolitik aufzuschlagen: Die im November gewählte Trierer Jugendvertretung hielt am Freitagabend ihre erste Sitzung ab. Und das relativ cool. Von Nervosität jedenfalls war nichts zu spüren.

Die Sitzungsleitung übernahm anfangs Bürgermeisterin Angelika Birk. Sie verpflichtete die Mitglieder des Gremiums per Handschlag und überreichte jedem ein Exemplar der Geschäftsordnung.

Die Einstimmigkeit, die sich durch die Personalwahlen zog, war nicht etwa ein Zeichen von ehrfürchtiger Sprachlosigkeit. "Wir haben uns vergangenen Samstag im Dietrich-Bonhoeffer-Haus getroffen und schon mal einige Entscheidungen vorbereitet", erläuterte Louis-Philipp Lang nach der Sitzung. Der 16-Jährige war der einzige Kandidat für den Vorsitzendenposten; auch bei allen anderen zu besetzenden Posten gab es jeweils nur einen Wahlvorschlag.

Nicht im Vorfeld ausmachen wollten die Mitglieder, wie ihr Gremium heißen soll. Das Rennen in der Abstimmung gestern Abend machte der von Stefan Berg (17) eingebrachte Vorschlag Trierer Jugendparlament mit 15 Stimmen. Sechs entfielen auf Trierer Jugendrat, für den Ana Luisa Fuchs geworben hatte. Einer der gewählten Jungparlamentarier fehlte am Freitag. Er hatte aus ebenso unbekannten Gründen auch nicht am Vorbereitungstreffen teilgenommen. Möglicherweise wird also schon bald ein Nachrücker zum Zuge kommen.

Über Beschäftigungsmangel wird sich das Jugendparlament nicht beklagen können. Vorstand und beratende Mitglieder werden sich in den Sitzungen des Jugendhilfeausschusses (24. Januar) und des Schulträgerausschuss (7. Februar) vorstellen. Außerdem stehen Vorstandstreffen und Arbeitsgruppensitzungen auf dem Programm. Diese dienen dazu, eine große Fragebogenaktion vorzubereiten.

"Wir können als Jugendparlament nur dann gut und wirksam arbeiten, wenn wir wissen, was die Kinder und Jugendlichen wollen", betonte der Vorsitzende Lang, der sich sichtlich wohl fühlte auf dem Platz, von dem sonst OB Klaus Jensen die Stadtratssitzungen leitet. Kein Lampenfieber? "Nö, ich kenne mich ja schon ein wenig aus darin, wie Sitzungen laufen sollten." Lang gehört dem Diözsesanvorstand der Jugendgemeinschaft des christlichen Lebens (J-GCL) an, die als Mitglied des Bundes der Katholischen Jugend (BDKJ) in elf deutschen Bistümern vertreten ist.

Extra



Die nächste Sitzung des Jugendparlaments ist am Freitag, 27. April.
Ein Thema: die ersten Ergebnisse der Befragung.
Vorstand: Das Trierer Jugendparlament hat Louis-Philipp Lang (16) zum Vorsitzenden und Nina Regenhardt (14) zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Weiterhin gehören dem fünfköpfigen Vorstand Stefan Berg (17), Ana Luisa Fuchs (17) und René Oskar Leonard Mannola (13) an.
Ausschussmitglieder: Als beratendes Mitglied in den Jugendhilfeausschuss des Stadtrats hat Triers Jugendparlament Aaron Zisterer (14) entsandt (Stellvertreter: Al-Harith Abdul Sattar, 15); beratendes Mitglied im Schulträgerausschuss ist Charlotte Martin Yuste (17); Stellvertreter: Andreas Wirtz (16). Alle Personalwahlen erfolgten einstimmig. (rm.)
Daumen hoch fürs Jugendparlament: Aaron Zisterer, Vize-Vorsitzende Nina Regenhardt, Fabian Anheier und der Vorsitzende Louis-Philipp Lang (von links) in der konstituierenden Sitzung am Freitagabend. TV-Foto: Friedemann Vetter

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