Den gelben Anstrich hatte St. Paulin bei der Außenrenovierung 1982 erhalten. Er basierte auf einer Renovierungsfassung von 1817, nachdem ein Blitzschlag das Gotteshaus in Brand gesetzt hatte.
Nun hat die Kirche ihre ursprüngliche Dreifarbigkeit zurückerhalten: Weiße Kalktünche als Grundierung, die Wandflächen in einem gelblich gebrochenen Farbton, die Architekturgliederung in rötlichem Hellbraun - mit ihrer originalen Farbfassung dürfte die Basilika St. Paulin, an deren Bau der damalige Würzburger Stararchitekt Balthasar Neumann maßgeblich beteiligt war, ein überregionaler Trendsetter gewesen sein. Der Trierer Diplom-Restaurator Thomas Lutgen hat bei eingehenden Untersuchungen Reste der alten Farbfassung entdeckt und mit speziellen Digitalmikroskopen untersucht. Er bezeichnet die Barockkirche als "Schlüsselbau und Vorbild".
Rechtzeitig zum Weihnachtsfest ist das Turmgerüst abgebaut worden, und Trier-Nord hat einen neuen Lichtblick. Denn erstmals seit fast zwei Jahren wird St. Paulin nun bei Dunkelheit wieder illuminiert. Die Gerüste, die derzeit noch das Kirchenschiff verhüllen, sollen zu Beginn des neuen Jahres abgebaut werden. Die Außensanierung ist weitgehend abgeschlossen. Allerdings ist das Projekt unter Leitung der Architekten Josef Eltges und Peter Berdi teurer geworden als erwartet. Das liegt an gravierenden Schäden, deren Ausmaß sich erst während der Arbeiten offenbart hat. Die Kosten dürften zwei Millionen Euro betragen - ein Drittel mehr als zunächst erwartet.
Bei der Finanzierung werden das Bistum und die Kirchengemeinde von einem Förderverein unterstützt. rm