Trierer Landgericht: Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit wird ein neuer Präsident gesucht

Trier · Kaum da, ist der neue Trierer Landgerichtspräsident Thomas Henrichs auch schon wieder weg – ins Justizministerium. Dauert es jetzt wieder anderthalb Jahre, bis ein Nachfolger gefunden ist?

 Das Trierer Landgericht hat nach zwei Jahren einen neuen Chef. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Das Trierer Landgericht hat nach zwei Jahren einen neuen Chef. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Eines hat Thomas Henrichs in seiner kurzen Trierer Zeit immerhin geschafft: einen guten Eindruck zu hinterlassen. Wer sich in Juristenkreisen nach dem 52-Jährigen erkundigt, bekommt nur lobende Worte zu hören. "Henrichs hat gute Arbeit geleistet", sagt einer, "wir hätten ihn gerne behalten", sagt ein anderer. Aber Thomas Henrichs ist weg - und das schon seit ein paar Wochen. Der gebürtige Saarländer leitet seit Mitte November im Mainzer Justizministerium die Zentralabteilung. Dort wird die gesamte Personalpolitik der Landes-Justiz koordiniert. Der Abteilungsleiter sei der höchste nichtpolitische Beamte im Ministerium, heißt es. Thomas Henrichs ist also die Treppe hochgefallen.

Und was passiert jetzt in Trier? Die Präsidentenstelle sei bereits im Justizblatt ausgeschrieben und solle nun schnellstmöglich wieder besetzt werden, heißt es aus dem Justizministerium. Das hoffte man auch, als Henrichs Vorgänger Wolfgang Krämer im August 2013 in den Ruhestand verabschiedet wurde. Und trotzdem dauerte es mehr als anderthalb Jahre, bis die Stelle wieder besetzt wurde. Der Grund: Die erste Besetzungsrunde wurde nach der Klage eines unterlegenen Bewerbers für rechtswidrig erklärt, und auch die zweite Besetzungsrunde zog sich in die Länge. Gibt es dieses Mal ein ähnliches Bewerber-Tauziehen um den Posten, dürfte sich die Neubesetzung wieder in die Länge ziehen - allen Beteuerungen des Ministeriums zum Trotz.

Sicher ist immerhin, dass Vizepräsident Manfred Grüter seinen Hut in den Ring geworfen hat, wie der 56-Jährige unserer Zeitung bestätigte.

Die Mitarbeiter hoffen, dass die Stelle schnell wieder besetzt wird: "Uns fehlt der Kopf und eine Arbeitskraft", sagt ein Richter.

Der Trierer Landgerichtspräsident hat unter anderem die Dienstaufsicht über die mehr als 70 Richter im Bezirk und leitet eine Berufungskammer für Zivilsachen.

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