Freizeit Harry-Potter-Fans treffen sich in der Verzauberbar in Trier

Trier · Kann sich ein Zauberer aussuchen, in welche Tiergestalt er sich verwandeln kann? Diese Frage treibt Lea und ihre Tischgruppe beim Harry-Potter-Stammtisch mitten in Trier um.

 Mitglieder der Thunderbirds Trier, der Trierer Qudidditch-Mannschaft, stoßen mit Butterbier auf den ersten Harry-Potter-Stammtisch an.

Mitglieder der Thunderbirds Trier, der Trierer Qudidditch-Mannschaft, stoßen mit Butterbier auf den ersten Harry-Potter-Stammtisch an.

Foto: TV/Jan Söfjer

Kürzlich gab es diesen Stammtisch zum ersten Mal in der Verzauberbar in der Trierer Saarstraße. Mit mehr als 40 Gästen war die kleine Bar voll – die meisten von ihnen Potter-Fans. Die Idee ging von Lena Hiedels (28) aus. „Ich habe mich als Fan ein bisschen alleine gefühlt“, sagt sie. Sie wollte nicht nur in Online-Foren mit Gleichgesinnten über die Bücher und Filme von Joanne K. Rowling diskutieren, also suchte sie sich Leute für einen Stammtisch.

Zeitgleich dachte sich Tassilo Steinmetz (42), dass eine Harry-Potter-Veranstaltung ziemlich gut passen würde zu seiner Verzauberbar, und da stolperte er auch schon auf Facebook über die Stammtischgruppe von Hiedels. Barmeister Steinmetz ist seit 20 Jahren im Geschäft und betreibt „Bar Wizards“ in Trier – eine mobile Cocktailbar mit Service, die man für Feiern mieten kann. Im September öffnete Steinmetz die Bar. Unter Lampenschirmen in Form von Zauberhüten gibt es Drinks wie Houdini oder das Magier-Gedeck in Wohnzimmeratmosphäre. „Alle paar Wochen machen wir ein Event beispielsweise kommt ein Magier, der an den Tischen zaubert.“ Steinmetz freut sich, dass es am Donnerstag so voll ist. „Die Resonanz im Vorfeld war groß, aber wir wussten nicht, was passiert.“

Teilnehmer Hartwig scheint nicht so verwundert zu sein, dass so viele Leute gekommen sind. Er weiß, wie die Fans von Harry Potter ticken. Er, der heute Abend einen Zauberumhang trägt, ist selber einer und vor eineinhalb Jahren extra nach London gereist, um am 1. September 2017 am Bahnhof King’s Cross vorbeizuschauen. Die Harry Potter-Reihe endet ja mit einem Blick in die Zukunft, wenn Potter seine Kinder zum Bahnhofs King’s Cross bringt und sie dort erstmals den Hogwarts-Express besteigen. Eben an diesem Datum. Hartwig erinnert sich nicht  daran, „dass etwas an dem Tag geplant war“. Trotzdem waren 600 Fans gekommen.

Am Donnerstagabend stößt Hartwig mit der Trierer Quidditch-Mannschaft „Thunderbirds Trier“ mit einem Mini-Butterbier an. Quidditch ist ein Sport aus dem Harry-Potter-Universums, bei dem die Spieler mit Besen durch ein Stadium fliegen und unter anderem versuchen, Bälle in ein Tor zu werfen. Fliegen können die „Thunderbirds“ des Postsportvereins leider nicht, deswegen laufen sie mit Stöcken zwischen ihren Beinen über das Feld. „Wir trainieren dreimal die Woche, meistens draußen und bei jedem Wetter“, sagt Stella. Ganz harmlos ist die Mischung aus Handball, Völkerball und Rugby nicht. Als Stella einmal nach einem Spiel in der Notaufnahme landete, staunten die Ärzte nicht schlecht, als sie erzählte, dass das beim Quidditch-Spielen passiert sei. Der Sport ist gar nicht so selten. Rund 50 Vereine gibt es in Deutschland und sogar eine Deutsche Meisterschaft.

Steinmetz und Hiedels möchten den Harry-Potter-Stammtisch nun in regelmäßigen Abständen ausrichten und diesen weiterentwickeln. Für Anregungen sind sie offen. Vielleicht gibt es künftig einen Harry Potter-Quizabend, auf dem beantwortet wird, ob sich Magier aussuchen können, in welches Tier sie sich verwandeln.

Die Antwort lautet übrigens: Nein, das hängt von der Persönlichkeit des Zauberers ab.

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