Trierer Narren in Hochform

TRIER. (DiL) 1,4 Millionen Zuschauer sahen am Sonntagabend bundesweit im Dritten "Trier lacht", die Kappensitzung der Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval. Der Südwestrundfunk meldete für Rheinland-Pfalz eine Einschaltquote von 17,6 Prozent.

 Stimmgewaltiger Präsident: Peter Pries leitete die Sitzung und rückte die Karnevalsvereine ins rechte Licht.Foto: Hans Krämer

Stimmgewaltiger Präsident: Peter Pries leitete die Sitzung und rückte die Karnevalsvereine ins rechte Licht.Foto: Hans Krämer

Eine "sehr, sehr gute Quote", so kommentierte SWR-Redakteur Wolf-Günther Gerlach die Zahlen und verwies auf Konkurrenzsendungen wie den "Tatort". Auch ATK-Präsident Peter Pries zeigte sich zufrieden mit der Gemeinschaftssitzung, an der sich das Gros der Trierer Karnevalsvereine beteiligt hatte.Die Fernsehmacher sorgten durch eine Vielzahl kleinerer, meist unauffälliger Kürzungen dafür, dass die Sitzung zügig über den Bildschirm flimmerte. So konnte man fast alle Beiträge, die bei der Aufzeichnung in der Europahalle zu sehen waren, auch dem Fernsehpublikum präsentieren.Glaubt man dem Bild, das die Fernsehsitzung zeichnete, dann wird die Trierer Fastnachtsszene durch Garden und Tänzer dominiert. Reihenweise bevölkerten Funkenmariechen, Tanz- und Showgruppen die Bühne, überwiegend modern, vereinzelt traditionalistisch, mal dynamisch, mal eher betulich. Herausstechend: die Eurener Showtänzer und die Junioren von der Stadtgarde.Ein zweiter Schwerpunkt waren die Gesangsgruppen, angeführt von den blendend aufgelegten Leiendecker Bloas und Funkis. Sie setzten urtrierische Akzente, originell und geschmackssicher - andere Gesangsbeiträge loteten die Bandbreite karnevalistischen Humors auch schon mal nach unten aus.Bei den Bütten dominierten die Comedy-Beiträge, so dass, im Zusammenwirken mit Musik und Tanz, der Trierer Karneval einen deutlich "kölschen" Einschlag hatte. Die "literarisch-politische" Fastnacht Mainzer Prägung, die an der Mosel durchaus ihren Platz hat, fehlte fast komplett - sie hatte bei der Vorauswahl wohl keine Chance.Dafür entschädigten Karnevals-Monumente wie Franz Wanninger und Jürgen Jakobs, aber auch sensationelle "Newcomer" wie "Harry Hirsch und Willy Wacker" alias Harry Reuter und Willy Mereien, die als Gäste von der Fidei das Trierer Publikum im Sturm eroberten.Sitzungspräsident Pries sorgte dafür, dass die jeweiligen "Heimatvereine" der Redner erwähnt wurden. Er vergaß auch nicht, die Trainer der Gruppen zu erwähnen und tat so das Seine, um Verwerfungen in der Trierer Karnevalsszene zu vermeiden. Im Gegenzug wurden die Begrüßungen auf ein Minimum reduziert - was niemand vermisste. Dass Prinz Christoph I. von der City-Initiative nicht namentlich begrüßt wurde, lag freilich nicht an Pries, sondern an einem herben Schnitt bei der Fernseh-Bearbeitung. Angesichts der bundesweiten Gratis-Werbung für Trier dürfte der kleine Fauxpas für den Prinzen und seine Namensgeber allerdings leicht zu verkraften sein.

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