Trierer Professor bringt Studenten vor Gericht

Trier · Es ist Freitag, 15 Uhr. Im ehemaligen Trierer Schwurgerichtssaal eröffnet der Richter die Hauptverhandlung vor dem Strafgericht.

Der Staatsanwalt verliest die Anklage, der Verteidiger stellt einen Antrag. Alles wie im richtigen Gerichtsleben - mit einer Ausnahme: In den Roben der Prozessbeteiligten stecken Studenten. Moot Court nennen sich solche Rollenspiele, die Professor Dr. Mark Zöller in diesem Semester erstmals an der Universität Trier anbietet.
Das Interesse der Studenten an dieser ungewöhnlichen Lehrveranstaltung war enorm, aber nur 24 Bewerber konnten teilnehmen. Sie wurden während des Semesters von Gerichtsprofis unterrichtet und vorbereitet.
Morgen wird es dann ernst für sie. Im alten Schwurgerichtssaal des Sozialgerichts Trier (Dietrichstraße 13) haben sie ab 15 Uhr Gelegenheit, das Gelernte in die Praxis umzusetzen und in ihren Rollen als Richter, Staatsanwälte und Strafverteidiger zu brillieren.
Außer von renommierten Strafverteidigern wurde der Moot Court vor allem durch die Trierer Richterschaft und Staatsanwaltschaft mit großem Engagement unterstützt. Den Part des Angeklagten hat mit Dieter Anders aus Frankfurt ein echter Generalstaatsanwalt übernommen.
Die Veranstaltung ist eine neue Form der Kooperation von Universität und Justiz. Sie wurde vom Institut für Deutsches und Europäisches Strafprozessrecht und Polizeirecht (ISP) sowie vom Verein Elsa (European Law Students Association) Trier organisiert. Bei der simulierten Gerichtsverhandlung heute sind Prozessbeobachter willkommen. red
Weitere Informationen: Mark A. Zöller, Telefon 0651/2012598, E-Mail an zoeller@uni-trier.de.

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