Trierer SPD: Flatrate-Bordelle sind verfassungswidrig

Trier · Sexuelle Dienste zu einem Tagesfestpreis: Die Trierer SPD-Fraktion lehnt Billig-Bordelle ab. Sie bestärkt die Stadtverwaltung in ihrem Bemühen, alle Möglichkeiten zu prüfen, die Etablierung solcher Geschäftsmodelle in Trier zu verhindern.

Trier. Dass Mitte September in Trier ein nach dem umstrittenen Pauschalprinzip funktionierender Club eröffnen soll (der TV berichtete), sorgt weiter für Protest. "Für wenige Euro setzen Prostituierte in Flatrate-Bordellen ihre Gesundheit aufs Spiel und geben ihre Würde auf. Der Mensch muss schon in einer sehr verzweifelten Lage sein, um das zu tun. Wer diese Lage ausnutzt und sich daran bereichert, tritt die Menschenwürde mit Füßen", erklärt der SPD-Fraktionsvorsitzende Sven Teuber. "Artikel 1 unseres Grundgesetzes ist eindeutig, und daher sind für uns Flatrate-Bordelle klar verfassungswidrig", sagt Teuber.
Das Modell der "Flatrate-Bordelle" nutze gezielt die Notlagen der Frauen aus, die im Konflikt zwischen der eigenen Existenz und den Nöten ihrer Familien in der Heimat stünden, sagt Maria Duran-Kremer, migrations- und frauenpolitische Sprecherin. Die SPD schlägt daher die Einrichtung einer Betreuungsstelle vor, die sich gezielt um die Integration von Prostituierten kümmert und als Anlaufstelle dient. Nur durch staatliche Unterstützung und Beschränkung des Marktes könne die Ausbeutung von Frauen verhindert werden. red

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