Feste und Feten Trierer Streetfood-Festival: Schwarzes Softeis und  Karamellpommes (Fotos)

Trier · Mal außergewöhnlich essen: Das Trierer Streetfood-Festival zieht an drei Tagen mehr als 11 000 Menschen in den Palastgarten.

 Schlemmen im Palastgarten: Vor den Augen der Kunden werden die Speisen frisch zubereitet.

Schlemmen im Palastgarten: Vor den Augen der Kunden werden die Speisen frisch zubereitet.

Foto: Karin Pütz

Wer sich in der Mittagspause nicht von selbst geschmierten Broten oder aufgewärmten Resten vom Vortag ernährt, landet früher oder später an der Imbissbude. So oder ähnlich geht es Menschen in den meisten Ländern der Erde.

Wo es hierzulande Bratwurst und Pommes sind, werden beispielsweise in Asien roher Fisch oder Hühnerbeine als sogenanntes „Streetfood“ verputzt. In umgebauten Fahrzeugen werden schnelle Gerichte aus aller Welt zubereitet, die frisch, fantasievoll und mitunter außergewöhnlich sind.

Gleich 38 solcher rollenden Kulinariktempel mit Speisen aus anderen Kulturen machten von Freitag bis Sonntag Station auf der großen Wiese im Palastgarten. Und das Interesse bei den Besuchern ist groß: Schlangen gibt es zwar keine auf dem Teller, aber durchaus am Eingang und an den Essenswagen.

Es hat sich herumgesprochen, dass das von der saarländischen Agentur tat&drang veranstaltete Streetfood-Festival offensichtlich für jeden Geschmack das passende Gericht im Gepäck hat. Auch die Wittlicher Heike Warda und Jens Ewald sind zum Durchfuttern hergekommen. Indische Teigtaschen haben sie bereits probiert, jetzt ist ein pechschwarzes Softeis an der Reihe: „Schmeckt wie weißes Softeis“, findet Jens Ewald. Hauptsache lecker! Die beiden wollen sich noch weiter durch das Angebot schlemmen.

Elena und Jana sind extra aus Prüm zum Streetfood-Festival gekommen. Sie sitzen an einem der langen Biertische und machen sich zu zweit über eine Schale fritierter Kartoffeln mit Guacamole, Sourcream und Tomaten her. „Eine Portion für jeden wäre zu viel, dann können wir nichts anderes mehr probieren“, ist ihr schlüssiges Argument.

Diese Vorgehensweise ist auf dem Festival überall zu beobachten: Food-Sharing, wohin man schaut. Die Auswahl an leckeren Dingen ist einfach zu groß, man will doch möglichst viel kosten. Auch Monika und Manfred Ruppel aus Damflos teilen sich ihren Wiener Apfelstrudel. Davor gab es Hotdog, Baconburger und Brasilianischen Schwenkbraten. „Die Preise sind gerechtfertigt“, findet Manfred Ruppel.

Caroline und Norman aus Trier sind schon beim süßen Teil angekommen, einem „Mellow Monkey“. Das runde Gebilde, das auf einem Eisstiel sitzt, besteht im Kern aus Eis, ummantelt mit Schokolade, das Ganze wiederum eingehüllt in Marshmallowmasse, die mit einem Bunsenbrenner abgeflämmt und anschließend mit Soße und Streuseln gepimpt wird. Sieben Euro kostet das sündige Süßteil, aber: „Es ist mal was Besonderes, das kann man ruhig mal ausprobieren“, sagt Norman, und Caroline schmeckt es sichtlich.

Und sie ist nicht allein – überall essende Menschen, sitzend, stehend, gehend. Aber auch für die Kleinsten Gäste wird was geboten: So ist drei Zweijährigen das deftige Essen quasi Wurst, sie stehen mehr auf Kuchen, den sie hingebungsvoll in den Sandmuscheln mit Förmchen herstellen. Ob hier die neue Generation der Streetfood-Köche heranwächst?

Veranstalter Kai Habich ist jedenfalls hoch zufrieden mit der Resonanz: „Am Freitag hatten wir etwa 2600, am Samstag 4000, und am Sonntag werden es nochmal gut 5000 Besucher sein“, so seine grobe Schätzung. „Wir machen das seit fünf Jahren in Saarbrücken. Dass das in Trier funktionieren wird, war klar. Aber dass es so einschlägt, ist einfach toll. Wir würden gerne nächstes Jahr wiederkommen“, sagt er. Dass der Eintritt zum Festivalgelände drei Euro kostet, erklärt er mit dem Aufwand: Sechs Dieselaggregate liefern Strom, Miete für Platz, Veranstaltungstechnik und Equipment müssen bezahlt werden, dazu Werbung, Versicherung und nicht zuletzt das Personal, das sich unter anderem um die Beseitigung des Mülls kümmert.

Streetfood-Festival-Trier
31 Bilder

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Habichs eben ausgesprochene Erwartung, dass fremde Menschen sich über Essen austauschen und Neues probieren, erfüllt sich prompt an einem der Stände: Zwei Mädels beobachten, wie eine Frau eine Süßkartoffel-Fritte zusammen mit Vanilleeis und Karamellsoße in den Mund bugsiert. „Eklig“, sagt die eine zu ihrer Freundin. „Sehr lecker – das Eis ist salzig“, erwidert die Frau. „Ach so – geil!“, lautet die Antwort – und es könnte sein, dass die beiden soeben eine weitere Speise auf ihre „Zu-Probieren-Liste“ gesetzt haben.

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