Umfrage Semesterstart für Trierer Studenten: Endlich wieder Hörsaal und Mensa genießen?

Trier · Das Wintersemester 2021/22 auf dem Campus der Universität Trier wird zu einem Teil wieder mit Präsenzlehre stattfinden. Was alte und neue Studierende hierzu meinen.

 Auf dem Campus der Uni Trier ist seit diesem Semester wieder mehr los.

Auf dem Campus der Uni Trier ist seit diesem Semester wieder mehr los.

Foto: Joshua Konrad

Wir haben uns bei den Studierenden der Uni Trier umgehört und sie zu ihren Meinungen und Gefühlen zum Semesterstart ­befragt. Was die Studierenden zum „Hybrid-Semester“, also der Mischung aus Präsenz- und Digitallehre, sagen:

Tim Klieber (25),  Master Internationale Beziehungen und Außenpolitik: „Ich finde es grundsätzlich gut, dass wir wieder in Präsenz hier studieren können. Allerdings finde ich den Kurs der Uni nicht klar genug. Weiterhin gibt es viele Veranstaltungen nur digital. Das macht die Planung wesentlich umständlicher, weil ich häufig hin und her fahren muss von Zuhause an die Uni.

Leider gibt es hier keine Möglichkeit am Campus an einer Online-Sitzung teilzunehmen. In der Bibliothek muss man still sein und andere Räume, wo ich mich für eine Digitalsitzung hinsetzen kann, habe ich bisher auch nicht gefunden. Da hätte ich mir eine klarere Linie seitens der Universität gewünscht.“

Florian Huber (26), Germanistik und Kunstgeschichte: „Ich freue mich sehr auf die anstehenden Präsenzveranstaltungen, da die Onlinesemester doch stark zu Lasten des sozialen Lebens an der Universität und einer anregenden und angenehmen Diskussionsatmosphäre in den Seminaren gingen.

Da die Mehrheit der Studierenden mittlerweile auch geimpft ist, habe ich wenig gesundheitsbezogene Bedenken. Wie gut das Hygienekonzept der Uni mit Masken und Desinfektionsmittelspendern während einem Präsenzsemester  funktioniert wird sich zeigen. Ich würde mir allerdings wünschen, dass die eine oder andere Neuerung der Onlinesemester behalten wird, da sie auch jetzt noch Vorteile sowohl für Dozierende als auch Studierende bringen: Die Möglichkeit mündliche Prüfungen per Videochat durchzuführen, die Bereitstellung von Vorlesungsaufzeichnungen und vermehrte Onlineabgaben beziehungsweise  -aufgabenstellungen.“

Simona Peter (23), Psychologie Master: „Ich finde es gut, wie die Universität Trier die Corona-Maßnahmen umgesetzt hat. Ich persönlich komme gut mit dem Übergang von Digital- auf Präsenzlehre klar.

Allerdings habe ich auch von einigen Kommilitonen gehört, dass ihnen das duale Modell Probleme bereitet. Manche sind noch gar nicht nach Trier gezogen, weil sie davon ausgingen, dass ihre Veranstaltungen auch dieses Semester online angeboten werden. Das ist jetzt natürlich eine komplizierte Lage.“

Fabio Griesar (20), Jura: „Ich bin froh, dass wir wieder in Präsenz studieren können. Ich finde, die Uni setzt auch die Corona-Maßnahmen sehr gut um. Was ich lobend hervorheben möchte ist, dass Studierende, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, sich auch weiterhin kostenlos an der Uni testen lassen können. Das halte ich für sehr fair.“

Lorena Hoffmann (22), Jura: „Ein neues Semester zu beginnen ist trotz der fortschreitenden Onlinelehre schön, auch wenn es gilt, den Verlust des direkten Austauschs innerhalb der Veranstaltungen durch eine verstärkte Eigeninitiative zu kompensieren.

In Bezug auf das aktuelle Infektionsgeschehen und die Anzahl der Veranstaltungsteilnehmer habe ich allerdings großes Verständnis für die Entscheidung der Universität, denn es gilt zu beachten, dass nicht alle geimpft werden können und auch eine Impfung keine vollständige Sicherheit bietet.

Mithilfe privater Lerngruppen, sowie den Online- und Bibliotheksangeboten ist eine gute Lernatmosphäre auch im Onlinesemester möglich, sodass die Gesundheit aller momentan begründeten Vorrang genießt.“

Mirko (21), Informatik: Das Hybridmodel klappt gezwungenermaßen gut. Was ich persönlich gut finde ist, dass man sich viele Veranstaltungen nochmal online anschauen kann, das ist wirklich ein Vorteil der digitalen Lehre. Allerdings ist sie dabei weniger kommunikativ.

Das merke ich vor allem, wenn die Dozenten Fragen in die Runde stellen, da haben viele Studierende Hemmungen zu antworten. Das ist in Präsenz wesentlich besser. Auch das studentische Leben, Lerngruppen und so weiter leiden unter der mangelnden Präsenz.

Paul (22), Informatik: Ich bin gespalten, was das Hybridmodell anbelangt. Das hat seine Vor- und Nachteile. Was ich gut finde ist, dass viele Veranstaltungen aufgezeichnet werden, das ist wirklich eine große Hilfe. Allerdings leidet der Austausch mit den Kommilitonen unter den Digitalveranstaltungen.

 Mirko.

Mirko.

Foto: Joshua Conrad
 Florian Huber.

Florian Huber.

Foto: Joshua Conrad

Was ich auch nicht gut finde, ist, wie eng Präsenz- und Digitalveranstaltungen beieinander liegen. Wenn Studierende lange Pendeln müssen, wird das echt zum Problem. Zwar gibt es Räume, in denen man sich für Digitalveranstaltungen aufhalten kann, aber wenn dort bereits schon mehrere Studierende sind, wird das echt unübersichtlich.“

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