Sport Vereine wollen Uni-Sporthalle mitnutzen

Trier · Der Stadtsportverband fordert, dass die Halle der Universität für Trierer Vereine einfacher zugänglich sein muss. In der Kommunalpolitik zeichnet sich derweil der Wille zum Neubau der Wolfsberghalle mit Tribünenanlage ab.

 Beim ersten Playoff-Halbfinale der Trierer Dolphins (im Bild, weißes Trikot: Dirk Passiwan) um die Deutsche Meisterschaft Anfang April war die Tribüne der Trierer Uni-Sporthalle gut gefüllt. Üblicherweise steht die Halle an Wochenenden dagegen leer.

Beim ersten Playoff-Halbfinale der Trierer Dolphins (im Bild, weißes Trikot: Dirk Passiwan) um die Deutsche Meisterschaft Anfang April war die Tribüne der Trierer Uni-Sporthalle gut gefüllt. Üblicherweise steht die Halle an Wochenenden dagegen leer.

Foto: Holger Teusch

Der Stadtsportverband spricht für etwa 80 Trierer Sportvereine mit insgesamt rund 25 000 Mitgliedern. Bei der Mitgliederversammlung der Dachorganisation ging es vor allem um das Finanzdesaster beim geplanten Neubau der Wolfsberghalle und die freien Kapazitäten der Uni-Sporthalle. Marco Marzi, Vorsitzender des Stadtsportverbands, betonte: „Wir sind in Sachen Uni-Halle aktiv geworden und haben Kontakt zu anderen Städten aufgenommen, um zu sehen, wie es dort in Sachen Kostenübernahme aussieht. Zumindest für die Zeiträume, wo andere Hallen nicht zur Verfügung stehen, muss mit der Uni-Halle schnell eine Lösung gefunden werden.“

Auch Michael Maxheim, Vorsitzender des Sportkreises Trier und Vizepräsident des Sportbundes Rheinland, forderte bei dem Treffen: „Der Trierer Sport muss in Mainz erreichen, dass die Unihalle an Wochenenden für Vereine zu bezahlbaren Konditionen genutzt werden kann.“

Der Trierische Volksfreund hatte in seiner Wochenendausgabe vom 6./7. April über die Hallensituation berichtet: Die Uni-Sporthalle ist zwar unter der Woche von morgens bis abends durchgängig von Kursen des Uni-Sports belegt. Samstags und sonntags steht die große Dreifeldhalle allerdings meistens leer. Grundsätzlich ist es für Vereine möglich, die Halle am Wochenende zu mieten. Die Universität erhebt dafür aber eine Gebühr, um die Kosten für Betrieb und Bauunterhalt zu decken. Von Gästen Beiträge zur Finanzierung der durch den Hallenbetrieb entstehenden Kosten zu erheben, dazu ist die Universität laut Landesrechnungshof verpflichtet.

Die Trierer Dolphins, Bundesligamannschaft im Rollstuhlbasketball, tragen aktuell ihre Ligaspiele in der Uni-Halle aus. Nach Angaben von Dolphins-Sprecher Otmar Passiwan stellt die Universität dem Verein pro Ligaspieltag zwischen 1000 und 1200 Euro in Rechnung.

Weil die alte Mäusheckerhalle abgerissen wurde und sich in der Wolfsberghalle aus Brandschutzgründen nur noch 200 Menschen gleichzeitig aufhalten dürfen, sind die Dolphins für ihre gut besuchten Ligaspiele derzeit auf die Uni-Halle angewiesen, die eine Tribüne mit rund 500 Zuschauerplätzen hat. Da die Stadt den Dolphins aktuell keine städtische Halle mit ähnlichen Kapazitäten zur Verfügung stellen kann, erstattet das Rathaus den Dolphins die Miete für die Uni-Halle.

Der TV hatte in seiner Berichterstattung die Frage aufgeworfen, wie es sein kann, dass die aus öffentlichem Geld finanzierte Uni-Halle am Wochenende leer steht, während gleichzeitig die Trierer Vereine samstags und sonntags händeringend auf der Suche sind nach einer Halle mit ausreichend Platz für Zuschauer.

Die alte Wolfsberghalle bietet zwar noch begrenzte Tribünenkapazitäten – die marode Halle soll aber abgerissen werden. Die Finanzierung des geplanten 9,5-Millionen-Euro-Neubaus ist allerdings kürzlich geplatzt: Eine Halle in dieser Dimension mit 400 bis 600 Zuschauerplätzen könne nicht aus Geld, dass für Schulbauten vorgesehen ist, bezuschusst werden, hatte das Land der Stadt mitgeteilt. Aus dem Förderprogramm, dass die Stadt für den Neubau der Wolfsberghalle anzapfen wollte, stünde nur ein Zuschuss von maximal 2,9 Millionen Euro für den Bau einer normal dimensionierten Schulsporthalle zur Verfügung.

Bei der Mitgliederversammlung des Stadtsportverbands war auch Triers Sportdezernentin Elvira Garbes dabei. „Wir prüfen gerade intensiv, ob statt eines Neubaus eine Sanierung der Wolfsberghalle Sinn macht“, sagte Garbes. Hintergrund: Dem Plan, die Wolfsberghalle für 9,5 Millionen zu bauen und davon nur 2,9 Millionen seitens des Landes erstattet zu bekommen, könnte die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) als Finanzaufsicht einen Strich durch die Rechnung mache. Trier müsste den hohen Eigenanteil an den Baukosten schließlich aus neuen Krediten finanzieren. Anders als bei Neubauten habe die ADD bei Sanierungsprojekten dagegen nicht die Möglichkeit, die Finanzierung abzulehnen, erläutere Garbes.

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