Trierer Weiberdonnerstag: Unbekannter schlägt Notärztin ins Gesicht

Trier · An ihrer Durchfahrt behinderte Rettungswagen. Eine Notärztin, der ein Unbekannter ins Gesicht schlug. Und insgesamt 20 Einsätze wegen alkoholisierter und teils bewusstloser Narren, die versorgt werden mussten: Am Weiberdonnerstag hatte die Feuerwehr in Trier viel Arbeit.

(jp/j.e.) Die Polizei erlebt an Weiberfastnacht einen der härtesten Tage des Jahres. Die Beamten zeigen Präsenz in der Innenstadt, kontrollieren das 2008 erlassene Glasverbot auf dem Hauptmarkt und schreiten sofort ein, wenn zu viel Alkohol in Aggressivität ausartet. Die Polizei, in kleinen Gruppen in der Innenstadt verteilt, kontrolliert immer wieder Rucksäcke und Taschen. Die Ordnungshüter wollen überprüfen, ob die flüssige Wegzehrung der Karneval-Fans auch ihrem Alter entspricht. Erst ab 16 sind Bier und Wein erlaubt, hochprozentige Stoffe gibt es erst ab 18.

Im Lauf des Donnerstagsnachmittags prägten betrunkene junge Menschen das Bild der Innenstadt, auch einzelne Rangeleien zwischen alkoholisierten Narren kamen immer wieder vor. "Wir hatten bisher zwei Körperverletzungen", meldet Herz am späten Nachmittag. "Nichts wirklich Schlimmes." Zum Abend hin habe sich die Lage dann entspannt.
br />Die Rettungsdienste wurden in ihrer Arbeit allerdngs anscheinend massiv behindert. "Es gab ein erhöhtes Aggressionspotential", berichtet Thomas Reinholz von der Berufsfeuerwehr. Eine Notärztin sei sogar angegriffen worden. Die Feuerwehr sei am Donnerstagnachmittag zu einem Rettungseinsatz an der Trevirispassage gerufen worden. Als Rettungswagen und Notärztin eintrafen, lief der angeblich Verletzte weg. Die Notärztin wollte nach ihm sehen und bog um eine Ecke, wo sie ein Faustschlag ins Gesicht traf. Der Täter entkam unerkannt.

Auch Rettungswagen wurden bei der Durchfahrt offenbar teils bewusst behindert. Alkoholisierte und aggressive Jugendliche hätten sich offenbar absichtlich in den Weg gestellt, so Reinholz. Zudem wurden Flaschen nach Rettungswagen geworfen oder dagegen getreten.

Insgesamt wurden nach Informationen der Berufsfeuerwehr Trier bis zum Donnerstagnachmittag 15 Notfalleinsätze wegen alkoholisierter und teils bewusstloser Narren gefahren, bis zum Abend stieg die Zahl auf 20. Die Hälfte der Hilfebedürftigen war unter 18 Jahre alt, so die Feuerwehr.

Die Trierer Polizeiinspektion sprach am Freitagmorgen von einem zumindest relativ ruhigen Abend und einer ruhigen Nacht.

Aktualisiert 04.03.2011, 14.43 Uhr

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