"Es stimmt", sagt Thomas Egger. "Nach langer und reiflicher Überlegung habe ich mich entschlossen, die FDP zu verlassen." Er sei nicht unzufrieden mit der Arbeit im Kreisverband, finde sich aber immer weniger wieder in den tagespolitischen Entscheidungen auf Bundesebene, begründete Egger seinen Schritt. "Und es steht nicht zu erwarten, dass sich hieran für die Bundestagswahl 2013 und die Zeit danach nachhaltig etwas ändert", so Egger.

Auch landespolitisch habe er sich immer mehr von der Partei entfernt, sagt Egger weiter: "Die Strategie der Landespartei, quasi in Fundamentalopposition auf die Regierungsparteien zu schießen, ohne eigene konstruktive Vorschläge zur Lösung der anstehenden Fragen dagegenzuhalten, überzeugt mich nicht und wurde durch die Vorstandswahlen auf dem letzten Landesparteitag leider verfestigt."

Nach mehr als 20 Jahren Parteimitgliedschaft sei ihm der Schritt nicht leicht gefallen, sagte Egger. "Ich habe der FDP einiges zu verdanken, habe mich aber auch Jahre lang in ihren Dienst gestellt."

Gerüchte über einen Wechsel der Partei weist Eggers allerdings entschieden zurück: "Weder haben Aufnahmegespräche - egal mit welcher Couleur - stattgefunden, noch habe ich dies vor. Ich werde vielmehr als parteiloser Vertreter im Stadtvorstand das mir übertragene Amt weiterhin wahrnehmen und wie bisher vertrauensvoll mit den im Stadtrat vertretenen Fraktionen zusammenarbeiten."

Auch FDP-Kreis-Pressesprecherin Yvonne Romes bestätigte den Austritt. "Wir bedauern diesen Schritt und danken Thomas Egger für die Arbeit, die er während seiner Parteizugehörigkeit geleistet hat. Für seinen weiteren Berufs- und Lebensweg wünschen wir Thomas Egger alles Gute."

Bereits am Wochenende hatte die Gerüchteküche gebrodelt. Thomas Egger, seit 2010 Dezernent für Wirtschaft, Tourismus, Kultur, Sicherheit und Ordnung in Trier, suche nach einer neuen politischen Heimat . Egger hatte das auf Nachfrage des Volksfreunds am Sonntag zunächst weder bestätigt noch dementiert.