Triererin will Mord aufklären

Als Paula Pospichil möchte die Triererin Ute Reiber im Filmprojekt "Krimi 2.0" bei der Aufklärung eines Mords an einem Chemiker helfen. Darüber, wer im Krimi welche Rolle spielt, wird im Internet abgestimmt.

Trier/München. Gelangweilt sitzt Paula Pospichil in ihrem Büro, jagt mit der Fliegenklatsche Insekten und schaut immer mal wieder auf den Überwachungsmonitor. Früher war sie Kripobeamtin, wurde aber aus dem Dienst entlassen. Warum? Das weiß zu diesem Zeitpunkt niemand.

Paula Pospichil ist eine von mehreren Rollen, über deren Besetzung im Online-Filmprojekt Krimi 2.0 bis Freitagmittag, 13 Uhr, abgestimmt werden kann. Mit dem von den Internetnutzern gewählten Team soll ein 90-minütiger Film gedreht werden, der in einem Kino am 11. Februar 2011 zum ersten Mal gezeigt wird und auch im Internet zu sehen sein wird.

Auf die Rolle der Paula hat sich die inzwischen in München lebende 26-jährige Ute Reiber aus Trier beworben. Nach ihrem Abitur an der Trierer Waldorfschule studierte sie in der bayrischen Hauptstadt drei Jahre Schauspiel.

"Aufmerksam wurde ich auf das Projekt durch eine Freundin. Sie hatte sich auf eine andere Rolle beworben", erzählt Reiber. "Das kann ich auch", dachte sie sich und drehte ihren eigenen Bewerbungsfilm.

"Schon als Kind habe ich davon geträumt, auf der Bühne zu stehen", sagt die junge Frau. Diesen Traum habe sie schließlich gegen den anfänglichen Widerstand ihrer Eltern verwirklicht. "Die wollten, dass ich etwas Solides studiere." Aber als sie die Zusage der Schauspielschule in München bekam, überlegte sie nicht lange und zog nach Bayern.

Aktuell probt Reiber für eine vom Kulturzentrum München-Riem unterstützte Musicalproduktion. "Neben der Schauspielerei singe ich leidenschaftlich gerne", sagt sie. Die Schauspielerei und das Singen forderten den ganzen Körpereinsatz. Stimme und Körperhaltung stünden in einer engen Beziehung zueinander.

"Ich habe schon in mehreren Lang-, Kurz- und in Werbefilmen mitgespielt", berichtet sie über ihre bisherige Berufserfahrung. "Aber um als Schauspielerin Erfolg zu haben, braucht man ein dickes Fell."

Reiber spielt gerne "coole Typen". Sie setze ihre Stimme ein, um einer Rolle Emotionen mitzugeben.

"Hinter einer Figur, die ich spiele, sollte mehr stecken, als zunächst sichtbar ist." Und: Gerade weil Paula eine gefeuerte Ex-Polizistin ist, kann ich mir vorstellen, sie gut zu verkörpern." Ute Reiber charakterisiert die Filmfigur als cool und selbstironisch; sie trage ein Geheimnis in sich, was das Spielen dieser Rolle spannend mache.

Spannend ist auch die laufende Abstimmung im Internet. Nur wenige Stimmen liegen zwischen den einzelnen Bewerberinnen. Aber die Chance, dass die Internetnutzer der Triererin die Rolle zutrauen, sei gut. Gestern lag sie an zweiter Stelle.

Extra Das Projekt: Bis Mitte Juli konnten sich Schauspieler beim Online-Projekt Krimi 2.0 mit einem Kurzfilm bewerben. Seit Ende Juli wird im Internet über die Rollenbesetzungen abgestimmt. Das erklärte Ziel dieses Projekts: "Wir machen uns den Krimi, wie er uns gefällt." Wir, das sind die Besucher der Internetseite www.krimi2null.de. Gedreht wird ab dem 4. September an 29 Tagen. Bis Freitagmittag kann unter www.krimi2null.de für Ute Reiber abgestimmt werden. Mitmachen können nur Nutzer, die sich vorher auf der Seite registriert haben, was nur ein Mal am Tag möglich ist.

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