Das ist einfach. So einfach macht es sich das Trierische nicht. In der Regel ist es zwar auch so, dass …chen eine Verkleinerung ausdrückt, aber es gibt zwei Aussprachevarianten, nämlich das etwas frisch klingende …schi und das breite …schen. Ein Baum ist e Baam, ein klei-ner Baum e Baamschi oder e Baamschen. Ein Hund ist en Honnd, ein kleiner Hund en Honndschi oder en Honnd-schen. Bei manchen Wörtern, zum Beispiel solchen, die auf f, s oder z enden, lauten die entscheidenden Silben aber nicht …schi und …schen, sondern …i oder …jen. Eine Hose ist en Boks, eine kleine Hose e Böksi oder e Böksjen. Eine Pfeife ist en Peif, eine kleine Pfeife e Peifi oder e Peifjen. Und dann gibt es noch die zahlreichen Fälle, bei denen eine doppelt gemoppelte Verkleinerung zu finden ist, nämlich durch den Anhang der Silben …schelschi beziehungsweise …schelschen. Meist klingen solche Wörter scherzhaft, liebevoll oder herzlich: Eine Tasche ist en Tasch, eine kleine Tasche en Täschelschi, ein Buch ist e Buoch, eine kleines Buch e Bieschelschi. So geht es munter weiter: Packen = Päggelschi, Locke = Löggelschi, Gesäß = Ärschelschi, Auge = Äujelschi, Flasche = Fläschelschi. Jeder wird verstehen, dass es einen größeren Genuss bedeutet, e Fläschelschi Wein zu trinken als en Flasch Wein zu trinken. Freilein, eijer Handtäschelschi brännt! ist der Ruf eines Zu-schauers der Fronleichnams-prozession an einen das Weih-rauchfass schwenkenden Ministranten. Horst Schmitt ist gemeinsam mit Josef Marx Autor des Trierer Wörterbuchs. Die beiden Autoren erläutern in "Trierisch balaawern" wöchentlich Besonderheiten der Trierer Mundart. Die besten Kolumnen sind ab sofort auch gesammelt in einem neuen Buch zu lesen, das im Verlag Michael Weyand erschienen ist. "Milljunen Leit - mindestens drei" beleuchtet auf amüsante Weise die Eigenarten des Trierischen. Das Buch ist für 11,95 Euro im Trierer Handel erhältlich, unter 0651/7199-997 sowie im Internet unter <%LINK auto="true" href="http://www.volksfreundshop.de" class="more" text="www.volksfreundshop.de"%>