Triers gefährlichste Unfallzone

Trier · Die Ostseite des Flusses ist Triers gefährlichste Verkehrsader. An sechs Schwerpunkten zählt die polizeiliche Unfallstatistik des Jahres 2011 insgesamt 127 Fälle. Generell meldet die Polizeiinspektion Trier in ihrem Zuständigkeitsbereich mehr Unfälle und mehr Verletzte als im Vorjahr.

Triers gefährlichste Unfallzone
Foto: Friedemann Vetter

Trier. Ein Strom von mehr als 40 000 Fahrzeugen pro Tag muss sich durch das Nadelöhr Moselufer quetschen. Die Folgen prägen seit vielen Jahren die Unfallstatistiken der Trierer Polizei, und auch die Daten aus 2011 bestätigen das Moselufer als Triers gefährlichste Straße mit den stärksten Unfallhäufungen.

Die Unfallschwerpunkte: Die Einmündung Martinsufer/Au soniusstraße (Nummer eins auf unserer Karte) ist seit Jahren ein Gefahrenherd. 2011 hat es hier 47 Mal gekracht - mehr als doppelt so oft wie an jedem anderen Unfallschwerpunkt. Mit 24 Unfällen folgt die Ecke Georg-Schmitt-Platz/Lindenstraße (Nummer zwei). Direkt am Georg-Schmitt-Platz meldet die Polizei weitere 18 Fälle (Nummer fünf).
Der Kreuzungsbereich St. Barbara-Ufer/Südallee (Nummer drei) hat ebenfalls einen Stammplatz in der Unfallstatistik, hier krachte es im vergangenen Jahr 21 Mal. Neu dabei ist die direkt gegenüberliegende Einmündung St.-Barbara-Ufer/Kaiserstraße (Nummer sechs) mit 17 Unfällen. "Es handelt sich hier hauptsächlich um Auffahrunfälle", sagt Hans-Günther Lanfer vom Trierer Presseamt. Die Abzweigung Pacelliufer/Pellinger Straße (Nummer vier) steht mit 20 Fällen in der Statistik.

Die Unfälle: Die Gesamtzahl aller im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Trier 2011 erfassten Unfälle hat sich wieder leicht erhöht. Insgesamt rückten die Beamten 4147 Mal zur Unfallaufnahme aus - 123 Fälle mehr als 2010. Bei 509 Verkehrsunfällen wurden 656 Menschen verletzt - 52 mehr als im Vorjahr. In 44 Unfälle wurden Kinder verwickelt, 39 wurden dabei verletzt.
Die Zahl der Schwerverletzten ging um sieben Menschen auf 80 zurück.
Drei Menschen verloren bei Verkehrsunfällen im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Trier ihr Leben. An 542 Unfällen waren Senioren über 65 Jahre beteiligt. Die Anzahl der Fälle von Unfallflucht stieg um 63 auf 905. Davon wurden 456 aufgeklärt, das sind 50,3 Prozent.

Unfallursachen: Laut Einschätzung der Polizei ist ein zu geringer Sicherheitsabstand die Unfallursache Nummer eins in Trier. 1569 Unfälle und damit 37,8 Prozent fallen in diese Kategorie. Weiter gehören Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren sowie falsches Einfahren in den fließenden Verkehr zu den Hauptursachen von Verkehrsunfällen in Trier; 1180 wurden in diesen Bereichen registriert. Die Nichtbeachtung der Vorfahrt führte in 228 Fällen zum Unfall.

Radfahrer: An 124 Unfällen waren Radfahrer beteiligt, ein leichter Rückgang um acht Fälle im Vergleich mit 2010. 70 dieser Unfälle haben die Radler laut Mitteilung der Polizei selbst verschuldet. Die Hauptunfallursachen sind das Fahren auf Gehwegen oder Fußgängerüberwegen und das falsche Einfahren in den fließenden Verkehr zum Beispiel aus Grundstückseinfahrten.
Junge Fahrer: Wieder rückläufig sind auch die Unfälle, an denen junge Fahrer zwischen 18 und 24 Jahren beteiligt waren. 840 Mal rückten die Beamten der Polizeiinspektion Trier zu solchen Verkehrsunfällen aus. 196 Personen wurden verletzt. Die Hauptunfallursachen waren ungenügender Sicherheitsabstand, nicht angepasste Geschwindigkeit, Vorfahrtsmissachtung, Alkohol und Drogen am Steuer.

Alkohol und Drogen: Rauschmittel waren in 60 Fällen die Hauptunfallursache, 40 weniger als 2010. Seit Jahren setzt die Polizeiinspektion Trier auf die Prävention und macht regelmäßig Verkehrskontrollen. Im vergangenen Jahr wurden 543 Straf- und Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Fahrens unter Alkohol- oder Drogeneinwirkung eingeleitet. 140 Mal verhinderten die Beamten gerade noch rechtzeitig eine Trunkenheitsfahrt und stellten den Fahrzeugschlüssel des Fahrers sicher.

Die Polizei: Die Zuständigkeit der Polizei folgt anderen Grenzen als die Kommunen. Die Polizeiinspektion Trier ist nicht zuständig für Biewer, Ehrang, Quint, Pfalzel, Eitelsbach und Ruwer, muss sich aber um mehrere Orte der Verbandsgemeinden Trier-Land und Ruwer kümmern. Die Werte der Unfallstatistiken folgen diesen Zuständigkeiten.

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