Triers neue Mitte soll 2013 endlich pulsieren

Trier · Endlich kommt Bewegung in "Triers neue Mitte": Nach fast einjähriger Sondierung und Vorplanung kündigen die Besitzer an, den verwaisten Komplex der ehemaligen Hauptpost bis Mitte 2013 wiederzubeleben.

 Derzeit noch verwaister Komplex in 1a-Lage: die ehemalige Hauptpost am Kornmarkt. TV-Foto: Roland Morgen

Derzeit noch verwaister Komplex in 1a-Lage: die ehemalige Hauptpost am Kornmarkt. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. Es war der spektakulärste Immobiliendeal 2010 in der Altstadt: Vor einem Jahr kauften die Trierer Unternehmer Gregor Gilbers (44) und Jens Baasch (31) die verwaiste ehemalige Hauptpost. Getan hat sich in dem historischen Komplex zwischen Fleisch- und Metzelstraße aber noch nichts.
Wenigstens nicht sichtbar. "Dafür aber umso mehr hinter den Kulissen", sagt Gregor Gilbers. "Wir haben wichtige Weichenstellungen vorgenommen."
Erst mal Zwischennutzung

Die erste war ein gutachterlicher Architekturwettbewerb, aus dem das Büro "WW+ architektur & management" (Trier, Esch/Alzette) als Sieger hervorgegangen ist. Mit den Bauarbeiten hat die für die Projektentwicklung verantwortliche Unternehmensgruppe Gilbers & Baasch die Firma Matthias Ruppert (Esch, Kreis Bernkastel-Wittlich) beauftragt.
Gemeinsam realisiert werden soll eine Kombination aus Einzelhandel, Gastronomie, Büroflächen und "verschiedenen Wohnformen". Die von anderen Kaufinteressenten favorisierte Idee, aus der im Kern zwischen 1879 und 1882 erbauten ehemaligen kaiserlichen Oberpostdirektion ein Hotel zu machen, war für Gilbers und Baasch "nie ein Thema". Sie favorisierten zunächst ein Modell à la Hackesche Höfe mit einem vielfältigen Nutzungsmix. Doch auch das wird sich nicht nach dem Berliner Vorbild realisieren lassen: "Die Öffnung des Komplexes nach allen Seiten und eine direkte Verbindung unserer Innenhöfe untereinander wird wahrscheinlich nicht möglich sein", glaubt Gilbers. Bezüglich der künftigen Mieter will er sich "noch nicht äußern". Nach inoffiziellen TV-Informationen aber plant die Stadtverwaltung die Anmietung von Büroflächen.
Vorerst stehen lediglich Zwischennutzungen auf dem Programm. Wie im vergangenen Winter, als der Trierer Eventmacher und Sky-Lounge-Betreiber Andreas Berg (38) die einstige Schalterhalle für fünf Großveranstaltungen zum "Post-Club" umfunktionierte, läuft es auch diesmal auf eine Reihe von musikalischen und künstlerischen Veranstaltungen hinaus, bestätigt Gilbers; auch über ein Bar/Café-Konzept unter Einbeziehung des Hofes an der Fleischstraße werde derzeit verhandelt.
Kontinuität soll ab der zweiten Jahreshälfte 2012 Einzug halten. Dann würden Einzelhandelsflächen (voraussichtlich für Textilien und Schuhe) im Erdgeschoss geschaffen, die von der Fleischstraße aus erreichbar sind.
Die weitere Entwicklung des größtenteils denkmalgeschützten Komplexes soll in enger Abstimmung mit der Bauverwaltung vorangetrieben werden. Und es sei durchaus "Land in Sicht": "Die Wiederbelebung der alten Hauptpost wird - wenn alles klappt - in der ersten Hälfte 2013 abgeschlossen sein.
Dann hat Trier eine würdige neue Mitte", kündigt Gregor Gilbers an.

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