Tropen hautnah

GREVENMACHER. (len) Schmetterlinge, tropische Pflanzen und ein Maskottchen namens Oscar: In einem Glashaus in Grevenmacher können Besucher ein Stück Tropen hautnah erleben. Die Hauptattraktion: Schmetterlingsarten, die normalerweise in Europa nicht überleben würden.

 Biologin Lydia Reuter zeigt der vierjährigen Viktoria Westphal einen Papilio Lowii, eine Schwalbenschwanz-Art aus Südostasien.Foto: Wolfgang Lenders

Biologin Lydia Reuter zeigt der vierjährigen Viktoria Westphal einen Papilio Lowii, eine Schwalbenschwanz-Art aus Südostasien.Foto: Wolfgang Lenders

Heiße, feuchte Luft schlägt dem Besucher entgegen, zwischen Bananenstauden, Passionspflanzen und Hibiskussträuchern fliegen große bunte Schmetterlinge. Etwa 500 leben in dem Glashaus des Grevenmacher Schmetterlingsgartens."Bei uns sieht man alle Entwicklungsstadien", erklärt Biologin Lydia Reuter, die den 500 Quadratmeter großen Garten fachkundig betreut. "Die Paarung, die Eiablage, die Raupen und die Puppen." Ein besonderer Leckerbissen ist die Geburt der jungen Schmetterlinge. "Jeden Morgen schlüpfen bei uns zwischen 20 und 30", erklärt Reuter. "So viele, wie jeden Tag auch sterben." Denn das Leben der Insekten mit den bunten Flügeln ist kurz - meist nur zwei oder drei Wochen."Etwa sechs bis acht Wochen vergehen normalerweise von der Eiablage bis zum Schlüpfen des Schmetterlings", erklärt Reuter.Damit der Schmetterlingsgarten immer gut gefüllt ist, muss die Biologin ständig neue Puppen bestellen. Einmal die Woche steht der Briefträger mit eiliger Post von Zuchtstationen aus Großbritannien, Costa Rica und von den Philippinen vor der Tür. Etwa ein Drittel der Tiere züchtet Reuter in der Hauptsaison selbst nach.Den Schmetterlingen die richtigen Lebensbedingungen zu schaffen, ist gar nicht so einfach. Warm und feucht muss es sein, deshalb läuft auch im Hochsommer die Heizung. Dreimal am Tag besprühen die Mitarbeiter Pflanzen und Wege mit Wasser.Auch die Nachzucht der Schmetterlinge hat ihre Tücken: Ameisen fressen die Eier, von Zuchtstationen eingeschleppte Schädlinge können den Nachwuchs einer ganzen Art für ein Jahr vernichten. Um die Schädlinge zu bekämpfen, setzt Reuter Nützlinge ein. Chinesische Wachteln sollen Ameisen und Spinnen aufpicken.Mehr ein Maskottchen ist Chamäleon Oskar. Der Liebling ganzer Schulklassen, der auch gerne mal einen Arm hochklettert, schnappt aus bis zu 30 Zentimetern Entfernung Heuschrecken und Mehlwürmer.Der Schmetterlingsgarten noch zum 15. Oktober täglich von 9.30 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter www.bernard-massard.lu.

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