Tüv für den Körper

Nur weniger als die Hälfte aller Bundesbürger nehmen regelmäßig an den Vorsorgeuntersuchungen teil. Ist es die Angst vor der Wahrheit, ist es Nachlässigkeit? Glaubt man nicht an die Wirksamkeit der Untersuchung?

Sicherlich ist es ein Mischbild hieraus. Der Mensch ist nicht aus Glas und so sind Diagnosen nicht immer einfach frühzeitig zu stellen. Mit Hilfe der Vorsorgeuntersuchungen können wichtige erste Anzeichen einer Erkrankung entdeckt werden. Dies ist besonders dann der Fall, wenn regelmäßige Vorsorgeuntersuchungsergebnisse verglichen werden können. Deshalb ist es von größter Wichtigkeit, frühzeitig gesundheitliche Risiken zu erkennen und geeignete Maßnahmen einzuleiten. Dafür bieten alle Krankenkassen Vorsorgeuntersuchungen an: Krebsvorsorgeuntersuchung der Frauen ab 20. Lebensjahr beim Gynäkologen/Hausarzt Krebsvorsorgeuntersuchung der Männer ab 45. Lebensjahr beim Urologen/Hausarzt "Check-up" für Erwachsene ab 35. Lebensjahr beim Hausarzt sowie Dickdarmvorsorgeuntersuchungen ab 55. Lebensjahr beim Gastroenterologen. Im Anschluss an diese Untersuchung gibt es in der Regel Lebensberatung und Tipps im Umgang mit neuentdeckten persönlichen oder familiären Risikofaktoren, um chronischen Erkrankungen rechtzeitig vorzubeugen. Das Auto wird regelmäßig dem Tüv vorgestellt; nur ein Klappern in der Waschmaschine und der Handwerker wird bestellt. Mit dem biologischen Wunderwerk unseres Körpers gehen wir fahrlässiger um. Hat es nicht mehr Sinn, den Körper ebenfalls einem "Gesundheits-Tüv" zu unterziehen? Dr. Carl-Heinz Müller

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