Turm der Träume und Sehnsüchte
TRIER. "Turm der Träume und Sehnsüchte" diesen lyrischen Namen trägt der Beitrag der Stadt Luxemburg zur Landesgartenschau 2004 in Trier. Das Bauwerk, das eher als begehbare Großskulptur bezeichnet werden kann, ist ein Geschenk an die Stadt Trier und wird auch nach dem Ende der Schau als markanter Punkt auf dem Petrisberg erhalten bleiben.
Nicht allzu häufig stehen Limousinen mit luxemburgischen Kennzeichen in solcher Zahl vor der Geschäftsstelle der Landesgartenschau wie am Freitag. Und selten sind so viele Vertreter der luxemburgischen Medien zu Gast an der Mosel. Zweifellos stand ein wichtiger Termin an: die Präsentation des Beitrags der Stadt Luxemburg an der Kulturgartenschau 2004.Zwar war der Bürgermeister der Stadt Luxemburg, Paul Helminger, wegen eines wichtigen Fernsehtermins im eigenen Land nicht gekommen. Jean-Paul Rippinger, einer der sieben Vertreter im Schöffenrat der Bankenstadt, übernahm dessen Part jedoch gerne, wie er selbst versicherte.Brachte er doch ein 280 000 Euro schweres Geschenk mit, das, wie Oberbürgermeister Helmut Schröer betonte, "ein Beleg für die gelebte Freundschaft beider Städte und ein Ausdruck der europäischen Dimension der Gartenschau" sei."Turm der Träume und Sehnsüchte" nennt der Star-Architekt und Künstler Francois Valentiny das "Bauwerk", das im siegreichen LGS-Projektentwurf der Arbeitsgemeinschaft Ernst & Schwarz sachlich mit "Turm Luxemburg" bezeichnet ist. Und auch wenn Valentiny nach eigener Aussage nur fünf Minuten brauchte, um den ersten, bereits sehr konkreten Entwurf zu Papier zu bringen: Der neue Name passt gut zu dem dreigeschossigen, 16 Meter hohen und 25 Meter langen Stahlobjekt, das sich, so der Erfinder, "archaisch" in die Landschaft einfügen wird. "So, als wäre es immer schon da gewesen." Es ist vor allem der Traum von und die Sehnsucht nach Europa, den die riesige, gezackte Haifischflosse vermittelt, die auf einem 15 mal 30 Meter großen Kiesbett nahe dem Geozentrum aufgestellt wird und ab dem 22. April 2004 erklommen werden kann. "Für diese Gartenschau war keine 0-8-15-Architektur denkbar", sagt Valentiny, der in seinem Objekt auch ein "Symbol für die Offenheit der luxemburgischen Mentalität" sieht.In Trier rief der Turm Begeisterung hervor. "Ein starkes Stück", kommentierte Landschaftsarchitekt Helmut Ernst. Gartenschau-Dezernent Peter Dietze nennt das Objekt eine "Landmarke für das neue Freizeit- und Erholungsgebiet" auf dem Petrisberg. Sogar Wirtschaftsdezernentin Christiane Horsch kann für ihren Bereich Symbolhaftes erkennen, "für die wirtschaftliche Kooperation Triers mit Luxemburg", die durch eine Zusammenarbeit zwischen dem Wissenschaftspark auf dem Petrisberg und dem Technologiepark Esch sur Alzette gefestigt werden könnte.Wenn die Besucher 2004 aus dem Innern des Turmes wie durch einen Bilderrahmen in Richtung Luxemburg blicken, werden sie auch daran erinnert, dass dort weitere touristische Attraktionen warten. Denn die Neugestaltung des Tals der Pétrusse und der Klostergärten im europäischen Kulturzentrum Neuenmünster lassen sich die wohlhabenden Partner 800 000 Euro kosten, als externe Beiträge zur Landesgartenschau. Ihre Meinung in Kürze?E-Mail an echo@volksfreund.de