Turmblasen am Neujahrstag

TRIER. (rm.) Mit festlicher Bläsermusik begrüßt der Verein Trierisch das Jahr 2007. Am Montag, 1. Januar, 12.30 Uhr, spielen Mitglieder des Musikvereins Trier-Irsch auf der Galerie über dem Hauptportal des Doms.

Kirchen- und Rathaustürme waren im Mittelalter "Multifunktions-Bauwerke". In ihnen wohnten Türmer, die nicht nur die verantwortungsvolle Aufgabe als Feuermelder wahrnahmen, sondern auch mit den so genannten Stadtpfeifern die Signale zu bedeutenden Anlässen gaben. Aus diesem einstimmigen Anblasen entwickelte sich die mehrstimmige Turmmusik, die ihren kunstvollen Höhepunkt im 16. und 17. Jahrhundert hatte. Noch nach dem Zweiten Weltkrieg wurden bis die 60er-Jahre an Silvester vom Turm der Trierer Bürger- und Marktkirche St. Gangolf (die bis 1900 einen Türmer beheimatete) Choräle geblasen. Das Turmblasen zum Jahreswechsel ging schließlich in dem von Jahr zu Jahr zunehmendem Feuerwerkslärm unter und kam aus der Mode. Der Verein Trierisch ließ 1988 den alten Brauch wieder aufleben - als Neujahrsblasen um die Mittagsstunde des 1. Januar. Die Bläser spielten in den ersten Jahren auf dem Gangolfsturm, dann von den Zinnen der Steipe und seit 2000 auf der unteren Galerie der westlichen Dom-Fassade, die sich als akustisch bester Ort herausgestellt hat. Seither erfreuen sich alljährlich hunderte von Zuhörern auf dem Domfreihof an dem Mini-Konzert von Bläsern des Musikvereins Trier-Irsch. Das Neujahrsblasen am Domfreihof beginnt um 12.30 Uhr.

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