Kolumne Glaube im Alltag Der Kreislauf des Lebens

An diesem Sonntag wird in der Evangelischen Kirche der Verstorbenen des zu Ende gehenden Kirchenjahres gedacht.

 Elke Füllmann-Ostertag, Pfarrerin in Börfink

Elke Füllmann-Ostertag, Pfarrerin in Börfink

Foto: Trierischer Volksfreund/privat

Es ist Sitte, dass am Totensonntag die Angehörigen den Gottesdienst besuchen, in dem die Namen der Verstorbenen verlesen werden, für jede/n eine Kerze angezündet und allgemein Fürbitte für die Verstorbenen gehalten wird.

Was Grabschmuck und Besuch der Gräber angeht, so hat sich vielerorts der Brauch gewandelt und der Grabschmuck wird schon zu Allerheiligen aufgestellt.

 Dieses Jahr wird vieles anders ablaufen. Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie setzen den Rahmen für das, was möglich ist. Treffen der Angehörigen aus verschiedenen Haushalten und Familien gleichzeitig sind nicht möglich. Die einen werden die Familienzusammenkünfte schmerzlich vermissen, die anderen sind auch ohne Einschränkung sozialer Kontakte allein mit ihrer Trauer.

Trauercafés und persönlicher Austausch unter Trauernden finden nicht statt.

Seelsorgeliche Gespräche mit einem Pfarrer/einer Pfarrerin können eine Hilfe sein.

Ich habe öfter gehört: „Ach, mir kann doch keiner helfen, da muss ich allein durch.“

Das Leben mit dem Verlust eines lieben Menschen ist schwer zu ertragen. Vor allem das Alleinleben nach Jahrzehnten Gemeinsamkeit will erlernt sein.

Mir hat der Glaube die Trauer um Angehörige erleichtert.

Ich sehe sie und auch mich selbst als Teil der Schöpfung. Geboren werden und Sterben, Kommen und Gehen gehören zu dem Kreislauf des Lebens, der in Gottes Hand ruht.

Dazu kann ich „ja“ sagen, weil ich glaube, dass mit dem irdischen Leben nicht alles aus ist, sondern das ewige Leben sich anschließt.

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