TV-Leserforum am 25. Juni: City vor dem Ausverkauf? Diskutieren Sie mit!

Trier · "City vor dem Ausverkauf? Die Zukunft der Einkaufsstadt Trier": Unter diesem Titel beschäftigt sich ein TV-Leserforum mit der Diskussion um die Ansiedlung weiterer Shopping-Center in der Stadt. Nun stehen Termin und Ort fest: Das Forum beginnt am 25. Juni um 20 Uhr in der Aula des Humboldt-Gymnasiums.

 Alfred Reimer, 71 Jahre, aus Trier: "Alles sollte getan werden, um die Attraktivität einer Stadt zu erhöhen."

Alfred Reimer, 71 Jahre, aus Trier: "Alles sollte getan werden, um die Attraktivität einer Stadt zu erhöhen."

Foto: David Nissen
 Gregor Uhl, 18, Trier: "Das ist mir nicht so wichtig. Ich nutze den Einzelhandel weniger. Nur bei Büchern unterstütze ich gerne die lokalen Buchhändler." T

Gregor Uhl, 18, Trier: "Das ist mir nicht so wichtig. Ich nutze den Einzelhandel weniger. Nur bei Büchern unterstütze ich gerne die lokalen Buchhändler." T

Foto: David Nissen
 Kevin Schichtel, 29, Trier: "In der Treviris-Passage war's abends mal schön. Jetzt kann man da nicht mehr hingehen. Es gibt doch schon jeden Laden dreimal."

Kevin Schichtel, 29, Trier: "In der Treviris-Passage war's abends mal schön. Jetzt kann man da nicht mehr hingehen. Es gibt doch schon jeden Laden dreimal."

Foto: David Nissen

"Das ist eine Fangfrage, die beantworte ich nicht" - Malu Dreyer muss lachen, als der TV ihr beim Redaktionsgespräch kürzlich die Frage stellt, ob sie als Triererin denn mit dem Einzelhandelsangebot in der Stadt zufrieden sei. Der Hintergrund der Frage ist Dreyer sofort klar: Es geht darum, ob die Ministerpräsidentin für oder gegen die Ansiedlung weiterer Einkaufszentren in der Stadt Trier ist. Die stehen zur Debatte, seit sich der Trierer Oberbürgermeister und Ehemann Dreyers, Klaus Jensen, mit dem Stadtvorstand hinter eine Entwicklungsvereinbarung mit dem Hamburger Projektentwickler ECE gestellt hat.

Inhalt: Die Stadt Trier entwickelt Konzepte für die Zukunft der Stadtquartiere rund um Europahalle, Rathaus und Theater im Süden der Fußgängerzone und auf den Flächen von Kaufhof und Karstadt in der Simeonstraße sowie bis zur Treverispassage. Dabei soll laut Entwicklungsvereinbarung die ECE - Betreiber von über 180 Shoppingcentern - exklusiv im Boot sein. Möglicherweise mit der Ansiedlung zweier großer Shopping-Center.
Das sorgt beim Einzelhandel in Trier seit zwei Monaten für helle Aufregung. Aktueller Stand der Debatte ist jetzt: Statt die Entscheidung über eine Vereinbarung mit der ECE auf der nächsten Stadtratssitzung am 3. Juli zu treffen, will der Stadtvorstand sich, dem Stadtrat und den Bürgern nun mehr Zeit zur Diskussion darüber lassen (der TV berichtete). Zunächst soll eine Arbeitsgruppe aus Stadtratsfraktionen und Verwaltung Eckpunkte formulieren, die dann Grundlage für den Abschluss einer Entwicklungsvereinbarung werden.

Der Zeitplan ist damit wieder offener - und gibt Raum für mehr Diskussionen. Beste Gelegenheit also, dies bei einem TV-Leserforum mit den Hauptakteuren zu tun: Was Klaus Jensen zur Quartiersentwicklung sagt, warum er sich für die exklusive Vereinbarung mit der ECE stark gemacht hat, ob ihm selbst das Einkaufsangebot in der Stadt ausreicht oder nicht - all das sind Fragen, die die TV-Leser bei einem Forum dem Oberbürgermeister stellen können. Wir laden Sie, liebe Leserinnen, liebe Leser, ein, am 25. Juni Gast zu sein bei der Veranstaltung "City vor dem Ausverkauf? Die Zukunft der Einkaufsstadt Trier". Beginn wird um 20 Uhr sein. Der Ort der Veranstaltung liegt unmittelbar im südlichen Teil der angestrebten Quartiersentwicklung. Es ist die Aula des Humboldt-Gymnasiums.

Warum ein weiteres großes Einkaufszentrum Trier stärken könnte und ein Gewinn für die Stadt sein kann - das wird Gerd Wilhelmus erklären, einer der Geschäftsführer der Hamburger ECE Developement, zuständig für das Trierer Projekt. Die Position des Trierer Handels, die deutlich anders ausfällt, stellt die City-Initiative Trier vor, und natürlich sitzt auch ein Vertreter des Einzelhandelsverbands mit auf dem Podium. Als unabhängiger Fachmann ergänzt Christian Muschwitz, Raumplanungs experte von der Uni Trier, das Podium. Rede und Antwort sollen auch Vertreter der Stadtratsfraktionen stehen.

Wenn Sie Fragen oder Anregungen haben, können Sie selbstverständlich schon heute Ihre Anregungen an uns loswerden. Schreiben Sie uns per Mail an trier@volksfreund.de, Stichwort ECE-Forum. Wir freuen uns auf eine rege Debatte. Malu Dreyer übrigens lässt sich auf die TV-Nachfrage nach dem Einzelhandelsangebot in Trier auch beim Nachhaken nicht ein. Die Entscheidung über eine solche Zusammenarbeit sei eine kommunale Angelegenheit, sagt die Ministerpräsidentin. Dass sich Trier mit der Zukunft des Handels beschäftige, finde sie aber vernünftig angesichts wachsender Konkurrenz in Luxemburg. "Ich finde es sinnvoll, dass da ein offener Prozess angestoßen wird, bei dem man sich fragt, wie es weitergeht - das ist ja in vielen Städten in Rheinland-Pfalz ähnlich", sagt Dreyer. Damit zumindest stärkt sie ihrem Mann den Rücken.

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