Verkehr in der Region Stadtwerke Trier verschieben Fahrplanwechsel
Trier/Konz · Schöne neue silberfarbene Citaro-Busse fahren durch Trier. Aber ob sie wirklich nach Fahrplan kommen, erfährt der Kunde an der Haltestelle nur dann, wenn er das per Smartphone (Stadtwerke-App Äppes, VRT Fahrplan) checkt.
Die Info-Displays an den großen Stationen wie Karl-Marx-Haus und Treviris sind fast schon schamhaft mit Plakaten überklebt. Am Nikolaus-Koch-Platz wurden große Bildschirme in den Wartehäuschen installiert, aber die bleiben dunkel.
Sehr zum Leidwesen auch von Michael Schröder, dem Verkehrschef der Stadtwerke Trier (SWT): „Wir sind, auch wegen Corona, nicht so weit gekommen, wie wir wollten.“ Gewollt sind umfassende Informationen, die über tatsächliche Abfahrtszeiten hinausgehen. Wetter, Tourismus-Tipps, lokale Nachrichten – all das sollte jetzt zumindest am Nikolaus-Koch-Platz das Auge des Betrachters entzücken. Doch bis es tatsächlich so weit ist, werden noch einige Monate ins Land gehen. Bis Ende 2021, so kündigt Schröder an, würden insgesamt zehn Busstationen mit der neuen Technik und dem „Stadtinformationssystem“ ausgestattet, unter anderem Kaiserthermen/Stadtbad, Karl-Marx-Haus und Konstantin-Basilika. Anschließend stünde das Aufrüsten etwa zwei Dutzend weiterer Haupt-Haltestellen jenseits des Alleenrings (unter anderem Universität) auf dem Programm – „so Corona uns nicht weiterhin Striche durch die Rechnung macht“.
Die Aus- und Nebenwirkungen der Pandemie hätten beim SWT-Verkehrsbetrieb so einiges durcheinandergewirbelt – und das Unternehmen aus der Erfolgsspur geschubst. Schröder: „2019 haben wir 16 Millionen Fahrgäste befördert – sieben Prozent mehr als im Jahr davor.“ Aktuell liege man um 30 Prozent unter den Zahlen von 2019: Das sei im Bundesvergleich „ein recht guter Wert, aber aus kaufmännischer Sicht eine Katatrophe“.
Konsequenz: Die für den Jahresbeginn 2021 vorgesehene große Fahrplanänderung, die eine Taktverdichtung im Sternbus-Verkehr (abends, am Wochenende und feiertags) vorsieht, ist erst mal bis nach den Sommerferien verschoben. „Eine Fahrplanausweitung macht vorher keinen Sinn“, meint Schröder auch mit Blick auf die rund eine Million Euro Mehrkosten jährlich.
Ebenfalls anders als zunächst geplant verläuft der Start der neuen SWT-Linie 9. Los gehen soll es nach Ostern auf dem Streckenabschnitt Konz-Roscheid–Porta Nigra; zunächst aber noch nicht abends und am Wochenende. Voraussichtlich im Herbst wolle man das volle Programm fahren. Dann sei Ruwer-Sportplatz die Trierer Endstation der 9. Die Linie 1, bis bisher nach Ruwer fährt, endet dann in Trier-Nord.
Obwohl bislang wenig in Anspruch genommen, sollen die im Frühjahr aufgenommenen zusätzlichen Fahrten der Stadtbuslinien 3 und 81 (20-Minuten-Takt vom und zum Gewerbegebiet Trier-Euren/Zewen) weiterhin Bestandteil des Fahrplans bleiben: „Wir glauben, dass die Fahrgastzahlen steigen, wenn die Homeoffice-Zeiten vorbei sind.“