Über die Schulter geschaut

Rene Ziltz, 41, Kunstschmied bei der Firma Kreten aus Bekond, steht vor der Porta Nigra am Amboss. "Die Leute sollen sehen, wie viel Arbeit in unseren Produkten steckt.

Vielleicht bleibt ja auch der eine oder andere Jugendliche stehen und denkt: Da könnte ich mal ein Praktikum machen. Ich habe dieses Stück Eisen im Feuer erwärmt und schmiede nun die Ränder aus, bearbeite es also am Ambos mit dem Hammer. Es wird ein Schwert, eine Auftragsarbeit für einen Kunden, der eben hier vorbeikam. Natürlich mache ich es an den Rändern nicht wirklich scharf, wir stellen ja keine Waffen her."
Wolfgang Gladziewski, 54, führt eine Flechtwerkstätte in Mückeln (Kreis Vulkaneifel) und zeigt auf dem Handwerkermarkt, wie Körbe geflochten werden. "Ich bin zum 22. Mal hier dabei, und mein einziges Lebensziel ist es, die 25 vollzumachen. Mal im Ernst: Natürlich käme ich nicht immer wieder, wenn ich drauflegen würde. Die Besucher sehen, dass wir die Körbe wirklich von Hand machen. Und manche wollen dann genau den kaufen, bei dessen Herstellung sie zugeschaut haben. Die Weiden, die ich hier verarbeite, stammen aus Spanien. Andere kommen vom Niederrhein oder aus Belgien."
Uwe Minatel, 50, aus Bisterscheid in der Pfalz führt vor, wie Bürsten gemacht werden. "Ich arbeite gerade an einem Spinnenfeger. Dazu verknüpfe ich kleine Rosshaarbündel mit einem Metallfaden in einem Holzrohling. Nach jeder Reihe werden die Haare auf eine Länge gekürzt. Für andere Bürsten benutze ich Ziegenhaar, das ist ganz fein und nimmt den Staub gut auf. Ich biete hier 340 Sorten Bürsten an. Die Kunden können das Preis-Leistungs-Verhältnis besser einschätzen, wenn sie sehen, wie Bürsten gemacht werden. Ich komme im Winter immer auch auf den Trierer Weihnachtsmarkt." ik

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