Überfall auf Drogerie: Festnahme nach zehn Monaten

Zehn Monate nach dem Raubüberfall auf einen Drogeriemarkt in der Trierer Innenstadt scheint die Tat aufgeklärt. Die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern hat Anklage gegen einen 52-jährigen Mann erhoben. Er soll auch für weitere Überfälle verantwortlich sein.

Trier/Kaiserslautern. Ein 52-Jähriger aus Kaiserslautern könnte der Täter sein, der im März vergangenen Jahres einen Drogeriemarkt in der Trierer Simeonstraße überfallen hat (der TV berichtete).

Die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern hat gegen den Mann Anklage erhoben wegen des Verdachts der schweren räuberischen Erpressung in fünf Fällen. So soll er nicht nur in Trier, sondern auch in Homburg, Mannheim, Zweibrücken und Kaiserslautern zugeschlagen haben. Ingesamt soll er rund 50 000 Euro erbeutet haben. Ob er zudem der sogenannte Messertäter ist, der in den vergangenen beiden Jahren etwa 20 Überfälle im Raum Kaiserslautern verübt hat, ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern noch nicht geklärt. Der Mann selbst gibt nur den Überfall in Kaiserslautern im September zu, in dessen Folge er gefasst worden ist.

Angeklagter sitzt in Untersuchungshaft



Im Trierer Fall soll der Mann am 4. März 2009 zwei Mitarbeiterinnen eines Drogeriemarkts mit einem Messer bedroht und Geld von ihnen gefordert haben. Er hatte sich über den Personaleingang Zutritt zum Markt verschafft. Die Beute des Überfalls, mehrere Tausend Euro, ließ sich der Dieb in eine Plastiktüte packen. Kurios war die Tatsache, dass der Mann allein 1250 Ein-Euro-Münzen und 900 Zwei-Euro-Münzen mitgehen ließ.

Wie die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern mitteilt, ging der 52-Jährige den Ermittlern nach einem ähnlichen Überfall auf eine Drogerie in Kaiserslautern im September ins Netz, bei dem er ebenfalls die Angestellten mit einem Messer bedroht haben soll. Ein Mitarbeiter sei dem Mann jedoch gefolgt, habe sich dessen Autokennzeichen notiert und die Polizei informiert. Da der Täter in der Kaiserslauterer Innenstadt auch noch geblitzt wurde, kam ihm die Polizei schnell auf die Schliche und durchsuchte seine Wohnung nach Beweisen. Am darauffolgenden Tag stellte sich der Mann der Polizei und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Bislang gibt der 52-Jährige lediglich den Überfall in Kaiserslautern zu - die Staatsanwaltschaft ist jedoch überzeugt, dass er auch für die vier weiteren Überfälle verantwortlich ist. "Aufgrund verschiedener Indizien können wir ihm die anderen vier Taten ebenfalls nachweisen", sagt der Leitende Kaiserslauterer Oberstaatsanwalt Helmut Bleh. Was den Überfall in Trier betreffe, so hätten die beiden Mitarbeiterinnen den Angeklagten identifiziert. Als Motiv für seine Tat habe der Mann seine Spielsucht angegeben, so Bleh. Er soll beim regelmäßigen Spielen viel Geld verloren haben.

Falls er in schuldig gesprochen werden sollte, erwartet ihn eine mehrjährige Haftstrafe.

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