Ulrich Dempfle wird neuer Chef der Trierer CDU-Stadtratsfraktion

Trier · Ein Wahlsieg ohne Gegenstimmen: Die CDU-Ratsfraktion will Ulrich Dempfle (51) als neuen Vorsitzenden. Triers CDU-Chef Bernhard Kaster kündigt vorgezogene Neuwahlen des gesamten Parteivorstands am 18. Juni an.

Es soll und muss sich einiges ändern in der CDU Trier - unter dieses Motto stellte Parteichef Bernhard Kaster die Neuwahl des Fraktionsvorsitzenden. "Das aus unserer Sicht schlechte Ergebnis der Landtagswahl ist ein klares Signal, einige Dinge neu anzugehen", sagte der Bundestagsabgeordnete nach der Fraktionssitzung am Montagabend, in der die Christdemokraten ihren neuen Vorsitzenden im Stadtrat gewählt und sich einstimmig für den Notar Ulrich Dempfle entschieden haben. Der bisherige Vize-Chef der Fraktion und der CDU Trier tritt damit die Nachfolge von Berti Adams an, der den Fraktionsvorsitz nach der Landtagswahl aus eigenem Entschluss aufgegeben hatte (der TV berichtete).

Der Wechsel an der Fraktionsspitze komme plötzlich und unerwartet, das räumten Dempfle und Kaster ein. "Dennoch wird dieser Wechsel Bestandteil unserer Anstrengungen sein, noch besser zu werden und näher an die Bürger ranzukommen", betonte Kaster. "Wir haben uns in der Sitzung bei Berti Adams bedankt, der ein hervorragender Fraktionschef war und großartige Leistungen gezeigt hat."

Kaster kündigte an, den normalerweise erst für Oktober geplanten Parteitag der CDU Trier mit einer Neuwahl des Vorstands bereits am 18. Juni durchführen zu wollen. "Es hat keinen Sinn, mit einer Neuaufstellung lange zu warten", sagte der Bundestagsabgeordnete. "Vor uns liegen harte Aufgaben. Wir haben in Trier eine sehr schwache Rathausspitze." Eine fast beiläufig erwähnte, aber dennoch sehr harte Kritik an OB Klaus Jensen und seinen drei Dezernenten Thomas Egger (FDP), Angelika Birk (Die Grünen) - und Simone Kaes-Torchiani (CDU).

Auch Ulrich Dempfle verwies zuerst auf die Leistungen seines Vorgängers Berti Adams. "Sein dramatisches Scheitern hat uns allen sehr wehgetan", sagte er. Adams war am Wahlsonntag auf dem letzten der CDU-Listenplätze noch in letzter Sekunde in den Landtag gerutscht, aber eine in einem Mainzer Wahlkreis übersehene Urne mit Briefwahlbögen kostete ihn einen Tag später doch noch das Mandat.

Was wird Dempfle anders machen als Adams? "Es ist mein Ziel, den Dialog mit den Bürgern zu verstärken, Foren zu schaffen und auch die Fraktionsarbeit nach außen hin mehr zu öffnen." Neue Diskussionsplattformen sollen entstehen, auch im Internet. "Für präzisere Aussagen und genauere Pläne ist es noch zu früh." Dempfles bisherige Rolle als stellvertretender Fraktionschef wird Norbert Freischmidt übernehmen.

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