Umbau für 4,4 Millionen: Bundespolizei in Trier zieht in neue Zentrale

Trier · Nach zwölf Jahren endet das Provisorium für die Bundespolizei-Inspektion Trier in der Zurmaiener Straße. Am neuen Standort in der Wechselstraße steht den 130 Beamten mit ihrem neuen Leiter Ralf Gnüchtel ab sofort moderne Infrastruktur zur Verfügung.

Dienstagmorgen, 8 Uhr. Ralf Gieche schaltet die Leitstelle der Bundespolizei-Inspektion Trier in der Zurmaiener Straße ab. "Vorübergehend läuft alles über unser Büro am Hauptbahnhof", sagt Polizeikommissar Gieche, der 2012 als Prinz im Trierer Karneval regiert.

Seit 1999 dient die ehemalige Standortverwaltung der Bundeswehr in Trier-Nord als provisorische Basis für die Bundespolizei. Vor drei Jahren gelingt der Durchbruch: Neuer dauerhafter Standort soll das fünfstöckige Gebäude der Stadtwerke Trier (SWT) in der Wechselstraße/Weberbach werden.

Optik passt ins Umfeld

Der aufwendige Um- und Ausbau kostet 4,4 Millionen Euro. SWT-Architekt Christian Reinert: "Die Themenfassade zur Weberbach hin ist ein Glanzlicht." Das rote Ziegelmauerwerk vor großen Fensterflächen wirkt wie ein römischer Säulengang. Die Optik ist den antiken Kaiserthermen und dem modernen Ungersgebäude gegenüber nachempfunden.

Hinzu kommt ein Parkdeck mit 63 Stellplätzen für 600.000 Euro. Für den neuen Hauptmieter bedeutet der Wechsel einen Quantensprung: "Trotz baulicher Mängel am alten Standort waren die Mitarbeiter mit hoher Motivation bei der Sache. Jetzt stehen uns Räume mit modernstem Standard zur Verfügung", stellt Ralf Gnüchtel fest. Der 37-jährige Polizeirat leitet die Inspektion seit November. Angenehmer Nebeneffekt: Von seinem neuen Büro aus blickt Gnüchtel durch Panoramafenster auf das Weltkulturerbe Kaiserthermen.

"Die Arbeitsbedingungen werden entscheidend verbessert", bestätigt Personalratsvorsitzender Frank Klauck. Empfangsbereich, Leitstelle, Besprechungsräume, Büros: Noch fehlt überall die Einrichtung. Doch die Umzugsfirma aus Köln arbeitet auf Hochtouren. LKW um LKW rollt an mit Schränken, Schreibtischen, Stühlen und Akten. Bis Donnerstagabend soll alles transportiert sein.

Tag der offenen Tür

Parallel verlegen Handwerker Bodenplatten auf der Dachterrasse, streichen Treppengeländer und schließen die Stromversorgung an. Technikexperten kümmern sich um Computer und Telefone. Um 14.30 Uhr geht die Leitstelle in Betrieb.

"Draußen laufen noch Restarbeiten an der neuen Zufahrt über die Wechselstraße", erklärt Bundespolizei-Pressesprecher Rudolf Höser. Der Mietvertrag mit SWT läuft über zehn Jahre mit Option auf Verlängerung. Die dritte Etage und Kellerräume nutzt die Telekommunikationsgesellschaft Trilan, eine SWT-Tochter.

SWT und Bundespolizei wollen das gesamte Gebäude im Frühjahr bei einem Tag der offenen Tür vorstellen. Besucher können dabei auch Türen sehen, die sonst sehr sicher verschlossen sind: Im Erdgeschoss befinden sich nämlich zwei komplett gekachelte Zellen. "Bisher waren wir dabei auf die Unterstützung der Landespolizei angewiesen", sagt Höser. "Jetzt haben wir eigene Gewahrsamsräume."

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