Trier. Garagen-Wärter Johann Klein (58) verlebte einen ruhigen Tag und ärgerte sich trotzdem: "Ich verstehe nicht, warum die Leute nicht einmal kommen, wenn es nichts kostet."Das Angebot der Tourist-Information Trier (TIT) war diesmal gleichermaßen umsonst wie vergebens. Im "niedrigen einstelligen Bereich" lag die Zahl der Radfahrer, die am Samstag ihren Drahtesel in der zur Garage umfunktionierten ehemaligen Fußgänger-Unterführung an der Porta parkten und damit die Gebühr von einem Euro sparten, die sonst pro Nutzungstag fällig wird.Nach Kleins Dafürhalten litt die "Schnuppertag"-Resonanz "eindeutig unter dem schlechten Wetter. Es sind ja kaum Radfahrer unterwegs". Und wenn doch und ihr Ziel in der Nähe der Porta lag, dann ketteten sie ihr Velo lieber an einer Laterne oder einem Fahnenmast an. Eine Frau brachte gar das Kunststück fertig, ihr Rad an einem der Porta-Torbögen abzustellen - gerade einmal 20 Meter von der Garage entfernt.TIT-Chef Hans-Albert Becker will sich von dem mageren Zuspruch am Samstag nicht entmutigen lassen. Die Test-Saison 2007 habe ebenfalls sehr schleppend begonnen; aber im Spitzen-Monat August seien Klein und seinen Aushilfs-Kollegen insgesamt rund 1600 Räder anvertraut worden. "Das zeigt, dass Potenzial vorhanden ist", betont der 52-Jährige. "Der Fahrrad-Tourismus gewinnt immer mehr an Bedeutung. Trier muss ein solches Angebot einfach vorhalten."Einheimische, insbesondere Berufspendler, als weitere Zielgruppe können sich offenbar nicht so recht mit dem TIT-Angebot anfreunden. Das mag an den Öffnungszeiten liegen (montags bis samstags 9 bis 18 Uhr, sonn- und feiertags 10 bis 17 Uhr), möglicherweise aber auch an der Nutzungsgebühr. Becker zeigt sich gesprächsbereit: "Ein Dauerparker-Rabatt ist ebenso möglich wie ausgedehnte Öffnungszeiten - vorausgesetzt, sie werden auch in Anspruch genommen." Ideen und Anregungen seien "jederzeit willkommen". (Tourist-Information an der Porta Nigra, Telefon 0651/978080, E-Mail: info@tit.de, Internet: www.trier.de/tourismus).