Umstrittene Hochmoselbrücke: Mitte August rollen die Bagger an

Trier/Ürzig · Es wird ernst zwischen Ürzig und Rachtig: Nach Abschluss der Vorbereitungsarbeiten startet auf der Hunsrück-Seite der Mittelmosel der Bau des Sockels für die Konstruktion der 1700 Meter langen Hochmoselbrücke. Gegener des Projekts haben neue Proteste angekündigt.

Die Brücke ist das Kernstück des Hochmoselübergangs, der das Autobahnkreuz Wittlich und die Hunsrückhöhenstraße verbinden soll. Das 330-Millionen-Euro-Projekt verursacht seit Jahren heftige Diskussionen.

Dass nun die entscheidende Bauphase beginnt, erfuhren als Erste die Einwohner der benachbarten Gemeinde Longkamp im Rahmen einer Bürgerversammlung am Donnerstag. Dort hieß es, in zwei bis drei Wochen rollten die Bagger (der TV berichtete). Nun hat die Trierer Leiterin des zuständigen Landesbetriebs Mobilität (LBM), Edeltrud Bayer, auch offiziell bestätigt, dass der Bau der 160 Meter hohen Brücke "noch im August" beginnen solle.

Die Arbeiten, die mindestens fünf Jahre dauern dürften, sind hochkompliziert: Auf der Hunsrück-Seite wird ein massives Fundament eingelassen, das als Widerlager für den Bau und die Verschiebung der einzelnen Brückenteile dient. Die Teilstücke werden, wenn sie jeweils fertig sind, aneinander befestigt und dann in einem "Taktverfahren" durch hydraulische Pressen ans andere Ufer weitergedrückt.

Die neue rot-grüne Landesregierung hat den Weg für den Bau frei gemacht, obwohl die Grünen das Projekt im Wahlkampf als "ökologisch verheerend und ökonomisch unverantwortlich" bezeichnet hatten. In den Koalitionsverhandlungen setzte die SPD das Projekt durch.

Die Protest-Bewegung will sich aber nicht geschlagen geben. "Wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben", sagt Georg Laska von der Initiative "Pro Mosel". Man werde den Beginn des Brückenbaus für neue Proteste nutzen, "auch wenn wir im Moment noch nicht genau wissen, wie". Wenn die Landesregierung weitere Fakten schafft, ist das für Laska kein Grund zur Resignation: "Es gibt noch viel zu retten."

Dass der Baubeginn mitten in den Hochsommer ans Ende der Ferienzeit terminiert wurde, dürfte die Mobilisierung der Gegner nicht gerade erleichtern.

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