Umzug mit Folgen?

TRIER. Rund 140 Mitarbeiter der Telekom-Töchter T-Com und T-Systems, die im so genannten "Roten U" im Wissenschaftspark auf dem Petrisberg arbeiten, sollen offenbar wider Willen den Standort wechseln. Der Mietvertrag für die Büroflächen läuft Ende Oktober aus. Bei den Mitarbeitern geht die Angst um, der Umzug könne mit einem Stellenplatzabbau verbunden sein.

Während sich der deutsche Aktienindex Dax in einem stabilen Höhenflug befindet, haben Inhaber der einst gepriesenen "Volksaktie" Telekom wenig Grund zur Freude. Ihr Papier verlor im vergangenen Jahr erheblich an Wert. Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke kündigte vor Jahresfrist an, die Zukunftsfähigkeit des Konzerns durch den Abbau von 30 000 Arbeitsplätzen bis 2008, vorwiegend in der Festnetzsparte, sichern zu wollen - und löste damit bei der Mitarbeiterschaft erhebliche Verunsicherung aus. EGP wappnet sich für den Fall der Fälle

Vor diesem Hintergrund betrachten die 140 Mitarbeiter in Trier, die im Wissenschaftspark arbeiten, ihren offenbar angepeilten Umzug, der sie zum Beispiel in andere Räumlichkeiten des Konzerns in der Innenstadt (Fleischstraße) führen könnte, sorgenvoll. "Das könnte als Gelegenheit gesehen werden, einige Mitarbeiter loszuwerden", mutmaßt einer, der um seinen Job fürchtet und deshalb namentlich nicht genannt werden will. Fakt ist, dass sich die Telekom-Mitarbeiter am Standort Petrisberg sehr wohl fühlen. Intern wurde nach TV-Informationen eine Unterschriftenaktion gestartet, in der beinahe geschlossen für einen Verbleib dort votiert wurde. "Uns liegt bislang keine Kündigung des Mietvertrages vor", sagt auf TV-Anfrage Jan Eitel, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Petrisberg (EGP), von der die Büroflächen vermarktet werden. Telekom-Pressesprecher Rüdiger Gräve verhehlt nicht, dass es Überlegungen in diese Richtung gibt: "Ob die Telekom in ihren jetzigen Räumlichkeiten auf dem Petrisberg bleibt oder auszieht, steht noch nicht fest. Die Entscheidung wird erst mit Ablauf der Optionsfrist gefällt." Die Option zur Verlängerung des Mietvertrages müsste bis drei Monate vor dessen Ablauf, also bis Ende Juli, wahrgenommen werden. Derweil wappnet sich die EGP für den Fall der Fälle. "Wir wissen ja schon lange, dass der von der Stadt mit der Telekom geschlossene Mietvertrag ausläuft, und sind vorbereitet", berichtet EGP-Geschäftsführer Jan Eitel. Obwohl die Telekom als größter Einzelmieter 2500 Quadratmeter Büroflächen gemietet hat, wird es laut Eitel keine Probleme geben. Erfolg versprechende Gespräche mit potenziellen Nachmietern seien bereits geführt worden. Insgesamt vermietet die EGP im Wissenschaftspark rund 15 700 Quadratmeter Büroflächen.

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