Kommunalpolitik Neuer Spitzenkandidat soll’s für UBT in Trier richten

Trier · Am Donnerstagabend nominiert die Unabhängige Bürgervertretung Trier ihre Stadtratsbewerber. Vorab gibt es Hinweise, wer für Platz eins geplant ist.

 Die Kandidatenliste der Unabhängigen Bürgervertretung Trier (UBT) ist noch unter Verschluss. Klar ist aber: Hermann Kleber (links, mit Christiane Probst und Hans-Alwin Schmitz) tritt nicht mehr an.

Die Kandidatenliste der Unabhängigen Bürgervertretung Trier (UBT) ist noch unter Verschluss. Klar ist aber: Hermann Kleber (links, mit Christiane Probst und Hans-Alwin Schmitz) tritt nicht mehr an.

Foto: roland morgen (rm.) - roland morgen (rm.)

„Männlich, unter 40, erstmalige Stadtratskandidatur“ – mehr will der Vorstand der Unabhängigen Bürgervertretung Trier (UBT) nicht sagen über denjenigen, den er als Spitzenkandidaten für die Kommunalwahl am 26. Mai vorschlägt. „Wir wollen der Mitgliederversammlung nicht vorgreifen, denn die Entscheidung liegt ja bei ihr“, sagt Christiane Probst, Fraktionschefin und Vize-Vorsitzende der UBT.

45 Namen umfasst die Vorschlagsliste, die den Mitgliedern am Donnerstagabend, 31. Januar, im Hotel Deutscher Hof (Südallee) präsentiert wird. Auch ohne Vorab-Namensnennung ist die Überraschung groß: Erstmals bieten die Freien Wähler jemanden an der Spitze auf, der nicht zum altbekannten Personal gehört. Christiane Probst (49) stand bei der Kommunalwahl 2014 noch auf Listenplatz eins der damaligen Freien Wählergemeinschaft Trier (FWG, 2017 in Anlehnung an den Gründungsnamen UBM umbenannt in UBT). Den strebt sie nun nicht mehr an: „Denn wir wollen eine Erneuerung und frischen Spirit – und ein Zeichen setzen“, erläutert die Fraktionschefin und Vizevorsitzende des Vereins. Was aber keinen persönlichen Rückzug bedeute: „Ich bewerbe mich um einen vorderen Listenplatz.“

Definitiv nicht mehr kandieren wird der Älteste der UBT-Führungsriege. Der frühere Uni-Professor Hermann Kleber (wird am 4. Mai 70) hört, wie vor fünf Jahren angekündigt, mit Ende dieser Legislaturperiode auf. „Wir hoffen, dass wir dennoch weiterhin auf seinen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen können.“ Was wohl bedeutet, dass versucht wird, Kleber für die weitere Mitarbeit im Kulturdezernatsausschuss zu gewinnen.

Neben Christiane Probst aus Ruwer wollen auch die beiden anderen Mitglieder der aktuell vierköpfigfen Fraktion – UBT-Vorsitzender Hans-Alwin Schmitz (65; Euren) und Margret Pfeiffer-Erdel (68; Pfalzel) – wieder in den Stadtrat. Die beiden sind die letzten noch politisch aktiven Vertreter aus der Frühzeit der Freien Wähler in Trier. Die traten 1992 auf den Plan. Manfred Maximini, zuvor Chef der SPD-Fraktion im Stadtrat, hatte nach parteiinternen Zerwürfnissen einen eigenen Polit-Verein gegründet, die Unabhängige Bürgervertretung Maximini, kurz: UBM. Bei der Kommunalwahl 1994 erreichte die UBM einen Stimmenanteil von sensationellen 19,2 Prozent, was ihr neun der damals 52 Sitze im Rat einbrachte.

Am 26. Mai sind 56 Ratsmitglieder zu wählen; aber warum umfasst die UBT-Vorschlagsliste nur 45 Namen?  Christiane Probst: „Wir sind für Ergänzungen offen.“ Einige Anfragen des Vorstands an potenzielle Kandidaten seien noch unbeantwortet. Sollten sich keine 56 Bewerber finden, wolle man mit Mehrfachbenennungen auf vorderen Listenplätzen verhindern, dass in der Endabrechnung Stimmen verloren gehen.

Einer, der nicht auf der Liste steht und sich auch nicht mehr pro forma  aufstellen lassen will, ist der am 7. Januar 82 Jahre alt gewordene Vereinsgründer Manfred Maximini. Der gehört dem Rat seit 2009 nicht mehr an, nahm aber weiterhin an den Fraktionssitzungen teil. Das wolle er laut Christiane Probst künftig nicht mehr tun. „Auch er hat sich dafür ausgesprochen, jüngeren Leuten das Ruder zu überlassen.“

Sollte der Personalvorschlag des UBT-Vorstands den Segen der Mitgliederversammlung finden, dann seien „drei der vier Erstplatzierten unter 50. Das hatten wir noch nie.“

Der Kandidatenkür heute Abend geht die um 19  Uhr beginnende Jahreshauptversammlung der UBT (230 Mitglieder) voraus. Im Mittelpunkt stehen Rechenschaftsberichte des Vorstands und die Verabschiedung des Wahlprogramms. Chistiane ­Probst: „Ein Kernanliegen: keine neue Schulden zulasten nachfolgender Generationen.“

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