Unbekannte Lebensretter

Ein schwerer Unfall auf der Skipiste am Erbeskopf ist offenbar noch einmal glimpflich verlaufen. Andere Wintersportler hatten einen jungen Mann, der scheinbar leblos auf der Skipiste lag, reanimiert, bevor die Rettungskräfte eintrafen (der TV berichtete). Hans-Dieter Dellwo, Vorsitzender des Zweckverbands Wintersport, will nach dem Geschehen vom Samstag prüfen, wie die Sicherheit verbessert werden kann.

Erbeskopf. (iro) Am Samstagabend lag ein junger Skifahrer bewusstlos auf der Piste. Dem beherzten Eingreifen anderer Wintersportler verdankt er sein Leben. Davon ist Thomas Wilbert, der Leiter der Rettungswache Thalfang, überzeugt. Der Mann hatte offenbar einen Herz- und Atemstillstand. Als die alarmierten Rettungsdienstler aus Thalfang eintrafen, hatte der Verletzte bereits wieder Puls und Eigenatmung und wurde in Begleitung eines Notarztes ins Krankenhaus gebracht. Wie es zu dem Unfall kam, weiß Wilbert nicht. Der saarländische Skifahrer hatte nach TV-Informationen offenbar ein Funpark-Element überfahren und war nach einer Fluglänge von etwa fünf Metern gestürzt und auf dem Brustkorb gelandet. Die Identität der Ersthelfer ist unbekannt. "Das sind für mich Helden", lobt der DRK-Mann das schnelle Eingreifen.

DRK-Hütte wird nicht mehr genutzt



Offenbar ist man in der Thalfanger Rettungswache mit der Notfall-Ausrüstung am Erbeskopf nicht zufrieden. "Wir wünschen uns schon bessere Ausrüstungsgegenstände", sagt Wilbert.

Es geht um eine Rettungswanne, die man an einem Motorschlitten befestigen kann, Wärmedecken und einen Defibrillator, der bei Reanimationen eingesetzt wird. Bis zur Saison 2004/05 war an Lifttagen nach TV-Informationen auch ein bemannter Rettungswagen am Erbeskopf stationiert. Eine DRK-Hütte wird inzwischen auch nicht mehr genutzt. Nach Angaben von Wilbert seien die Projekte "finanziell gescheitert". Die Lesart von Hans-Dieter Dellwo, dem Vorsitzenden des Zweckverbandes Erbeskopf, der die Anlage betreibt, und Vorsitzenden des Deutschen Roten Kreuzes, hört sich ein wenig anders an. Beide Einrichtungen hätten sich damals nicht bewährt. Die Wege von der Rettungswache Thalfang zum Erbes-kopf seien kurz. Dennoch werde man den Unfall zum Anlass nehmen zu prüfen, ob und was man noch verbessern könne. Dellwo denkt daran, sogenannte "First-Responder", also Ersthelfer mit einer Spezialausbildung, am Erbeskopf verstärkt einzusetzen. Er begrüßt auch die Empfehlung Wilberts in Sachen Defibrillatoren.

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