Unbekannte stoßen Gedenksäule an alter Synagoge um

Trier · Bislang unbekannte Täter haben am Sonntag die Gedenkstele an der alten Synagoge an der Ecke Zuckerberg/Metzelstraße umgestoßen. Die Polizei ermittelt, Bürgermeisterin Angelika Birk war "tief betroffen" angesichts der Tat.

 Die Gedenkstele auf einem Archivbild. Am Wochenende wurde die Säule an der alten Synagoge von Unbekannten umgestoßen.

Die Gedenkstele auf einem Archivbild. Am Wochenende wurde die Säule an der alten Synagoge von Unbekannten umgestoßen.

Foto: Archiv/Roland Morgen

Die Gedenksäule wurde 1985 am Standort der ehemaligen jüdischen Synagoge errichtet und erinnert an die Pogromnacht im November 1938.

Die metallene Stele wurde ein Stück aus der Verankerung ihres Betonsockels gelöst. Der Gedenkstein wurde inzwischen von Mitarbeitern der Stadt Trier abtransportiert, um den Schaden zu beheben.

Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der gemeinschädlichen Sachbeschädigung. Nach den bisherigen Ermittlungen ist die Tat in der Nacht zum Sonntag, 9. Oktober, zwischen 23 und 4 Uhr passiert.

Da der Gedenkstein mit dem Betonsockel ein erhebliches Gewicht hat, sei nicht auszuschließen, dass möglicherweise mehrere Täter beteiligt waren. Die Staatsanwaltschaft Trier will zur Aufklärung der Straftat eine Belohnung auszusetzen.

Derweil ist Bürgermeisterin Angelika Birk, die derzeit Oberbürgermeister Klaus Jensen vertritt, "tief betroffen" über die Tat. "Dieses für die Stadtgeschichte wichtige Denkmal erinnert an die schrecklichen Ereignisse vom 9. November 1938. Unsere Sorge ist, dass die Sachbeschädigung einen antisemitischen Hintergrund haben könnte", sagt Birk. Die Stadt werde so schnell wie möglich die Stele mit einer festeren Verankerung wieder aufstellen.

Zeugen die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit der Kriminaldirektion Trier, Telefon 0651/9779-2290 oder 2019-121 in Verbindung zu setzen.

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