Und ab geht die Post!

TRIER. Die Deutsche Post AG stellt jeden Tag über 65 Millionen Briefsendungen zu. Doch wie kommt der Brief eigentlich vom Absender zum Empfänger? Hinter all dem steckt eine überwältigende Logistik!

Die fertige Briefsendung kann vom Absender in einer Filiale oder Postagentur abgegeben oder in einen Briefkasten der Deutschen Post eingeworfen werden. Dort werden die Sendungen regelmäßig von einem Fahrer der Post oder eines Subunternehmens zu einem der 87 Briefzentren (BZ) gefahren. Es gibt bundesweit 87 Postleitzahlenregionen oder auch Briefregionen (BR), in denen je ein Briefzentrum dafür verantwortlich ist, dass die Sendungen aus der und für die Region verarbeitet werden.

Welche Briefregion dies ist, erkennt man an den ersten beiden Stellen der Postleitzahl. Die Briefe kommen nun in das BZ der Empfängerregion. Aus dem Briefzentrum zu den Zustellern Dort sortiert man die Post noch am gleichem Abend nach drei Größen: Stückbriefe, Maxibriefe und Kurzbriefe. Maxibriefe sind Sendungen größeren Formats, Kurzbriefe Sendungen im normalen Briefformat. Beide können, nachdem kontrolliert wurde, ob sich keine unflexiblen Gegenstände in ihnen befinden, maschinell gestempelt und nach den Briefregionen geordnet werden. Diese Maschinen bearbeiten pro Stunde etwa 30 000 Briefsendungen.

Die Stückbriefe, die meist aus Waren- und Büchersendungen bestehen, müssen außerdem noch von Hand gestempelt und sortiert werden, da sie durch ihre unförmigen Inhalte nicht maschinell abgefertigt werden können. Ein Mitarbeiter kann so etwa 1600 Briefe pro Stunde sortieren. Oft kommt auch noch zusätzliche Arbeit auf die Mitarbeiter zu: Unternehmen verschicken Werbung wie Kataloge, Infobroschüren oder Infobriefe. Palettenweise landen diese dann ebenfalls im Briefzentrum. Sie sind allerdings schon so sortiert, dass sich die Empfänger nur in der Region des jeweiligen Briefzentrums befinden. Um diese Art der Massensendung zu bewältigen, wurden schon tagsüber Extraschichten eingelegt, um die Post unabhängig von den regulären Sendungen des Abends zu verarbeiten. Die Briefsendungen, welche aus der Region zu einem anderen Briefzentrum gehen, werden nach den ersten beiden Stellen der Postleitzahl geordnet und gesammelt. Dabei werden sie nach Maxi- und Kurzbrief sowie Stückbrief getrennt. Der nächste LKW, der in eine andere Briefregion fährt, wird sich noch in der Nacht der Sendungen annehmen und sie ins Briefzentrum transportieren, wo sie weitergeleitet werden.

Dies ist jedoch nur dann der Fall, wenn er die Sendungen in einem angemessenen Zeitraum befördern kann, da die Fracht noch am frühen Morgen in der anderen Briefregion sortiert werden soll. Muss zum Beispiel Post aus einem im Norden Deutschlands gelegenem Briefzentrum zu einem im Süden, so werden die Briefsendungen mit dem Flugzeug befördert. Nur so ist es möglich, dass 96 Prozent aller innerhalb Deutschlands verschickten Briefe bereits nach einem Tag ihr Ziel erreichen. Sowohl Sendungen, die innerhalb einer Briefregion verschickt werden, als auch solche, die aus einer anderen Briefregion kommen, werden – ebenfalls nach Maxi- und Kurzbrief sowie Stückbrief getrennt – nach den Zustellbezirken geordnet und von dort aus zu den Zustellstützpunkten (ZSP) weitergeleitet. Das ZSP wiederum besteht aus mehreren Zustellbezirken, die den einzelnen Zustellern zugeteilt sind. Dort sortieren die Zusteller dann schon früh morgens, bevor sie die Sendungen austragen, alle drei Briefsorten nach der Gangfolge in ihren Fächerschrank. Das heißt, sie sortieren die Sendungen so, wie sie sie wenig später am schnellsten nach den Straßenzügen austragen können.

Seit kurzem verfügen die meisten Briefzentren über Maschinen, die den Zustellern auch diesen Schritt erheblich vereinfachen. So genannte Gangfolgesortiermaschinen ordnen die Maxi- und Kurzbriefe bereits im Briefzentrum für die einzelnen Bezirke im richtigen Verteilerweg.

Nils Orth, Klasse 9d, Friedrich-Wilhelm-Gymnasium Trier

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