Und im Fußball gewinnen wir auch...

TRIER. (red) Mit dieser Überlegenheit war nicht zu rechnen: Bei der 29. holländischen Betonkanu-Regatta in Leeuwaden siegten die Trierer FH-Bauingenieurstudenten mit ihrem Betonkanu "Durovac" nicht nur in vier von sechs sportlichen Wettbewerben, sondern errangen auch noch den Sonderpreis für die beste Betonkonstruktion.

"Doping" frotzelte der fassungslose holländische Rennkommentator, als das Trierer Betonkanu wieder einmal vor der gesamten Konkurrenz als erstes ins Ziel einfuhr. Insgesamt 14 Hochschulen aus den Niederlanden, Belgien und Deutschland waren mit ihren selbst gebauten Betonbooten angetreten, um im malerischen Leeuwaden bei Bilderbuchwetter die Besten in verschiedenen Kategorien zu küren. Seit 1972 werden im Nachbarland Holland solche Regatten ausgetragen. Die größte Konkurrenz traf dieses Jahr bei den Herren aufeinander: 42 Betonkanus fuhren hier auf einer Sprint- (200 Meter) und einer Langstrecke (400 Meter) um den Sieg. Doch der ging auf beiden Strecken an die souverän auftrumpfenden Trierer FH-Studenten Pascal Eckert und Sebastian Lazar, die schon im Vorjahr die 10. Deutsche Betonkanu-Regatta für sich entschieden hatten. Auch dem Trierer Mixed-Team gelang mit Karolin Schulz und Pascal Eckert der Doppelerfolg auf beiden Distanzen. Zweiter beim Sprint wurde das FH-Damenteam mit Stefanie Diwo und Daniela Wüst. Auf der Langstrecke fehlten ihnen lediglich 30 Zentimeter zum Bronze-Rang. Als bei der Siegerehrung auch noch die Bootskonstruktion der Trierer wegen ihrer besonders gelungenen Oberflächenstruktur von einer Fachjury gelobt und mit dem Konstruktionspreis gewürdigt wurde, war der Triumph komplett: Sechs Pokale mehr zieren jetzt die Ehrenvitrine im Bauingenieurgebäude der FH Trier. "Sind wir wirklich so gut?", fragten sich die Mitglieder des Trierer Kanu-Teams angesichts dieses Erfolges ungläubig. Noch vor eineinhalb Jahren hätte niemand ernsthaft daran geglaubt, dass es gelingen würde, ein konkurrenzfähiges Boot herzustellen. Bootsbau ist kein Teil der Bauingenieurausbildung und das Wissen um den Umgang mit Beton wird von anderen Bedingungen diktiert als vom Kanurennsport. Aber durch die Zusammenarbeit des Kanusportlers und Bauingenieurstudenten Pascal Eckert mit dem Professor für Baustoffkunde, Tino Schatz, sowie dem Mitwirken eines Teams von interessierten Bauingenieurstudierenden unterschiedlicher Semester und Herkunftsberufe ließ sich die "verrückte" Idee umsetzen. Jeder trug mit seinem Einsatz und seinem Einfallsreichtum zum Gelingen des Unternehmens bei. Die zweitägige Veranstaltung in Holland endete mit einem großen Fest. Dennoch: Aus Trierer Sicht war mit dem Ende des erfolgreichen Auftritts auch etwas Wehmut verbunden. Der sportliche Motor, Pascal Eckert, wird nach dem Sommersemester Trier verlassen, um an eine andere Hochschule zu wechseln, und das so erfolgreiche Betonboot "Durovac" geht jetzt endgültig in den Ruhestand. Neben dem Eingang zum Bauingenieurgebäude am Schneidershof kann man es zukünftig bewundern. Allerdings haben die Planungen für eine "Durovac 2" bereits begonnen.

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