… und wieder alles zugemüllt!

Trier · Dies ist kein gewöhnlicher Artikel, dies ist eine Polemik. Zur Recherche reichten 15 Minuten. Denn das Thema ist nicht neu. Aber nach wie vor ein einziges, großes Ärgernis: die Vermüllung des Palastgartens in Trier.

… und wieder alles zugemüllt!
Foto: Michael Schmitz

Sonntagmorgen, 10.30 Uhr im Palastgarten. Strahlende Frühlingssonne. Die ersten Touristen streifen über die Wege vor dem Kurfürstlichen Palais. Es wird englisch gesprochen, französisch, spanisch. Größere Schülergruppen sind auch schon unterwegs. Auf dem Bolzplatz kicken Freizeitfußballer. Auf den Spielplätzen tummeln sich Eltern und Großeltern mit Kindern und Enkeln. Der Palastgarten ist einer der schönsten Anziehungspunkte für Einheimische und Gäste in der Stadt. Er wäre es zumindest. Wenn da nicht diese Müllberge wären.

Eine einzige Unverschämtheit



Auf der großen Wiese nahe der Kaiserthermen, zwischen den Hecken, unter Bänken, am Teich, auf dem Spielplatz - überall kleine Berge von Müll. Teils rund um die vollkommen überquellenden Mülleimer, teils offenbar verschämt noch unter eine Bank geworfen, teils komplett über die Wiesen verteilt. Dutzende ausgebrannte Einweggrills mit diversen Grillutensilien, Aluschalen, Papptellern, Bestecken, Bechern, Brötchentüten, Pizzaschachteln. Schnapsflaschen, Weinflaschen, Sixpacks. Auf einem Wiesenstück sieht es aus, als wäre am Vorabend der Rosenmontagszug durchmarschiert. Oder die LoveParade. Dabei war es gerade mal einer der ersten halbwegs sommerlichen Samstagabende in diesem Jahr - man will sich gar nicht vorstellen, wie der Palastgarten im Hochsommer wieder aussieht, wenn das so weitergeht. Es sieht ekelhaft aus. Eine Unverschämtheit. Eine Schande.

Wer macht so was? Warum kann, wer sich säckeweise Sauf- und Fressutensilien einpackt, nicht auch einen Müllsack mitnehmen und sich um seine Reste kümmern? Offenbar sind es vollkommene Ignoranten, die sich dort auslassen. Hauptsache feiern, feiern, feiern. Was kümmert mich der Rest? Ein Gefühl der Freiheit wie beim Camping oder wie beim Open-Air-Festival. Dass am nächsten Morgen Kinder, Spaziergänger, Touristen oder Jogger Scherben und Müllhaufen umkurven müssen, die Stadtreinigung Berge von Unrat wegschleppen muss - dem Partyvolk ist das anscheinend egal. Was wurde nicht alles schon erwogen von städtischer Seite: ein Alkoholverbot wurde diskutiert ebenso wie nächtliche Kontrollen, mehrMüllbehälter wurden aufgestellt - nichts hilft gegen diese grandiose Unvernunft. Muss der Palastgarten erst eingezäunt und abgeschlossen werden? Das kleine Stückchen vorzeigbarer Stadtpark, das Trier hat - die eigenen Bewohner sorgen dafür, dass es aussieht wie ein Saustall. Diese Ignoranten lernen es einfach nicht. Oder es wachsen immer neue nach. Es gibt nur ein passendes Wort für dieses Verhalten: Es ist einfach asozial!

Liebe Leserinnen, liebe Leser: Was halten Sie vom Party-Müll im Palastgarten? Wie kann man das Problem lösen? Schreiben Sie uns: Per Mail an echo@volksfreund.de oder per Post an den Trierischen Volksfreund, Postfach 3770, 54227 Trier, Stichwort Palastgarten oder per Fax an 0651/7199-990.

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