Und wieder heißt es: Warten auf Luise

Trier · Neues aus Entenhausen: Stockente Luise, die vergangene Woche zum dritten Mal auf dem Balkon von Käthe Piro in Trier-Nord Küken ausgebrütet hat, ist zurückgekehrt: Sonntagmorgen hat sie das Nest erneut hergerichtet. Legt sie schon bald die nächsten Eier ab?

Trier. Käthe Piro weiß sich auch nicht mehr zu helfen. "Luise war schon wieder da, heute Morgen, noch bevor ich aufgestanden bin. Das haben mir die Nachbarn erzählt. Was soll ich nur machen?", sagte die 72-Jährige dem TV am Sonntag. Die Vermutung hatte die Seniorin, die im zweiten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses in der Kloschinsky-Straße in Trier-Nord wohnt, ebenfalls, als sie gegen 8.30 Uhr den Blumenkasten inspizierte. In dem waren vergangenen Donnerstag und Freitag erneut fünf Küken ausgeschlüpft, die Feuerwehr hatte sie anschließend in einer beherzten Rettungsaktion ans Moselufer gebracht. Luise unterdessen war weggeflogen. Ob sie ihre Küken wiedergefunden hat, ist unklar.
Käthe Piro berichtet: "Die Stelle, wo noch die Reste der anderen Eier lagen, waren wieder komplett mit Flaum abgedeckt. So hat Luise das auch immer gemacht, wenn sie Eier abgelegt hat. Ob sie das jetzt schon wieder vorhat?" Sie überlege sich schon, ob sie die Eier, falls wieder welche gelegt werden, herausnehmen solle, damit die Küken nicht wieder ein schlimmes Schicksal ereile. Eines habe sich beim Sprung vom Balkon verletzt und sei nach Ansicht eines Feuerwehrmanns nicht mehr zu retten gewesen. Und bei den ersten beiden Malen im Mai und im Juni sei Luise mit dem Nachwuchs von dannen gewatschelt. "Aber über die Zurmaiener Straße habe die nicht die geringste Chance", schätzt die Seniorin, der Luise und ihre Küken inzwischen sehr ans Herz gewachsen sind.
"Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich einmal eine Enten-Omi werde. Aber Sie können sich ja gar nicht vorstellen, wie oft ich auf der Straße darauf angesprochen wurde, und wie viele Leute, auch von weit her, bei mir anrufen", sagt die Seniorin.
Auf jeden Fall wolle sie den gesamten Sonntag den Blumenkasten genau im Auge behalten, um die eventuelle Rückkehr von Luise ja nicht zu verpassen.
Und trotz all der Sorgen um die inzwischen schon berühmte Stockente und ihren Nachwuchs muss die 72-Jährige scherzen. Sie sagt: "Ich habe nachgesehen: Ab drei Monaten muss man einen Untermieter angeben. Ich habe im Mietvertrag aber nichts von Enten gelesen."

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